Linckesches Bad
Das Linckesche Bad war seit 1764 eines der ersten Freiluftbäder an der Prießnitzmündung vor dem Schwarzen Tore, als der Arzt Peter Ambrosius Lehmann die Genehmigung zur Errichtung eines Mineralbades erhielt. Es erlangte jedoch Berühmtheit vor allem als Theater. Um 1775 kaufte der Akzisrat Carl Christian Lincke (1728-1799) das Anwesen und baute es zu einer beliebten Ausflugs- und Restaurationsstätte aus.
Am 22. Mai 1776 eröffnete die Theatergruppe des Abel Seyler das Sommertheater (Fachwerkbau mit massiven Eck- und Grundmauern für 500 Zuschauer), in dem später auch Christian Gottlob Neefe (späterer Musiklehrer Ludwig van Beethovens aus Chemnitz) und Carl Maria von Weber als Kapellmeister verweilten.
Es existieren einige historische Ansichten (u.a. von Ludwig Richter) des Bades und literarisch wurde es in E.T.A. Hofmanns Fantasiestück "Der Goldne Topf" verarbeitet:
Als der Student schon beinahe das Ende der Allee erreicht, die nach dem Linkischen Bade führt, wollte ihm beinahe der Atem ausgehen. Er war genötigt, langsamer zu wandeln; aber kaum wagte er den Blick in die Höhe zu richten, denn noch immer sah er die Äpfel und Kuchen um sich tanzen, und jeder freundliche Blick dieses oder jenes Mädchens war ihm nur der Reflex des schadenfrohen Gelächters am Schwarzen Tor. So war er bis an den Eingang des Linkischen Bades gekommen; eine Reihe festlich gekleideter Menschen nach der andern zog herein. Musik von Blasinstrumenten ertönte von innen, und immer lauter und lauter wurde das Gewühl der lustigen Gäste.
Bis vor kurzem war die Drachenschänke (Bautzner Straße 72) letztes Zeugnis des ehemaligen Linckeschen Bad, das jedoch zu einem Wohnkomplex grundlegend umgebaut werden soll[1].
[Bearbeiten] Quellen
- Miscellanea Saxonica darinnen allerhand zur sächsischen Historie behörige Urkunden, Privilegia Geschlechtsuntersuchungen, ungedruckte Chronicken, Statuten und Lebens-Beschreibungen mitgetheilet werden
- Veröffentlicht von Roch., 1775, S. 293
- Folke Stimmel u. a.: Stadtlexikon Dresden A – Z. 2., überarbeitete Auflage, Verlag der Kunst, Dresden 1998, ISBN 3-364-00304-1.
- http://www.dresden-lexikon.de/Lexikon/L.htm
- ↑ SZ vom 13.09.2006: Wohnungen statt Drachenschänke?