Mathias Stöckel
Mathias Stöckel (* 1526; † 1587)[1] (auch Matthäus) war der erste Dresdner Hofbuchdrucker.
Mathias Stöckel übernahm 1543 das Gewerbe von seinem Vater, des ersten Dresdner Buchdruckers Wolfgang Stöckel. 1555 erhielt er das Bürgerrecht Dresdens. 1568 ernannte ihn Kurfürst August zum Hofbuchdrucker. Die Werkstatt befand sich im 1567 gebauten kurfürstlichen Kanzleihaus. Der Druckerei war eine Buchbinderei angegliedert, über beide Anstalten führte der Hofprediger Christian Schütz die Oberaufsicht. Das Personal der Druckerei bestand aus den Setzern Gimel Bergen (I.), Heinrich Johann und Lorentz Schmidt sowie dem Schriftgießer Engelbrecht Krechting.
Von 1571 bis 1585 bildete Stöckel mit Gimel Bergen eine Gemeinschaft. Stöckel war Mitglied im Stadtrat. Sein gleichnamiger Sohn führte ab 1585 das Geschäft fort, starb aber bereits 1605. Das Privileg der Hofbuchdruckerei erhielten Hieronymus Schütz und später Gimel Bergen.
[Bearbeiten] Werke
Stöckel druckte 1553 die Dresdner Apothekertaxe und 1555 »Johannes Krüginger’s Historie vom reichen Mann und armen Lazarus«. 1572 wurde ihm ein Privileg zum Druck kurfürstlicher Verordnungen verliehen. Die Concordienformel und das Concordienbuch druckte er zusammen mit Gimel Bergen, ebenso das im Jahr 1585 erschienene Buch »Von den losen Füchsen dieser Welt ganz kurzweilig zu lesen, und auch allen Menschen nützlich zu wissen, mit schönen Figuren gezieret usw.« Weitere Druckaufträge erhielt Stöckel vom Stadtrat und den Hofpredigern Philipp Wagner, Lysthenius, Jenisius, Mirus, Selnecker und Matthias Hoë von Hoënegg.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Christoph Reske: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet: auf der Grundlage des gleichnamigen Werkes von Josef Benzing. Otto Harrassowitz Verlag, 2007, S. 164
- Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 4. Berlin/Eberswalde 1907, S. 666-670.
- Artikel „Stöckel, Mathes“ von Georg Müller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 283,