Nikolaus Krell
(1551 Leipzig – 9. Oktober 1601)
Nikolaus Krell war sächsischer Kanzler. Er besuchte die Landesschule Grimma und studierte von 1571 bis 1576 in Leipzig die Rechte. Seit 1580 wirkte er als Hof- und Justizrat in Dresden. 1584 wurde er zum Erzieher des Prinzen Christian berufen, 1586 zum Geheimen Rat und am 25. Juni 1589 zum Kanzler ernannt. Nach dem Tod Christian I. wurde er am 23. Oktober 1591 verhaftet und auf die Festung Königstein gebracht.
Man warf ihm Abweichungen vom orthodox-lutherischen Glauben (Kryptocalvinismus) vor.
Am 5. Oktober 1601 wurde er nach Dresden überführt, wo er drei Tage im Gerichtsstüblein auf dem Rathaus verbrachte. Am 9. Oktober 1601 wurde er auf dem Jüdenhof enthauptet. An ihn erinnert der Krellstein auf dem Jüdenhof und das Schwert des Scharfrichters in der Rüstkammer.
[Bearbeiten] Quellen
- Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat)
- Richard: Der kurfürstlich sächsische Kanzler Dr. Nicolaus Krell, Dresden 1859
- Thomas Klein: Die zweite Reformation in Kursachsen, Köln 1962.