Putjatinhaus

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Putjatinhaus in Kleinzschachwitz

Das Putjatinhaus ist die ehemalige Kleinzschachwitzer Dorfschule, gestiftet durch den russischen Fürsten Nikolai Abramowitsch Putjatin (16. Mai 1749 in Kiew; † 13. Januar 1830 in Dresden). Es ist heute ein soziokulturelles Zentrum.

[Bearbeiten] Geschichte

Gemeinsam mit seiner deutschen Ehefrau, der geschiedenen Gräfin Elisabeth Benedicta von Sievers (17461818), siedelte sich Putjatin 1797 in Kleinzschachwitz bei Dresden an. Das Paar kaufte das dortige Petzoldsche Bauerngut. Später kamen Wald- und Buschteile auch in Großzschachwitz hinzu.

Gegen geistige Verarmung und Nivelierung ließ Putjatin 1822 auf seine Kosten für Großzschachwitz und Kleinzschachwitz ein Schulhaus erbauen, das wie ein Kartenhaus aussieht und im russischen Stil gehalten war. Die Pläne dazu entwarf er selbst. Die Haustür war absichtlich so niedrig gehalten, daß sich der Lehrer beim Eintritt vor den Schülern verbeugen mußte. Auch einen Kinderspielplatz hat er bauen lassen.[1] Es war die erste feste Dorfschule der Region. Die Schule wurde am 10. September 1823 als "Kinderschule" mit einem großen Fest eingeweiht.

48 Jahre lang unterrichtete der Schulmeister Carl C. Locke, der selbst im ersten Stock wohnte, die Kinder von Kleinzschachwitz im einzigen Klassenraum in der unteren Etage.

1874 wurde die Schule für die mittlerweile 125 Kinder von Kleinzschachwitz zu klein. Das Haus wurde aus finanziellen Gründen von der Gemeinde verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut. 1914 wurde es von der Stadt Dresden zurück gekauft und blieb bis 1954 - auch aufgrund der Kriegswirren der beiden Weltkriege - weiterhin ein Wohnhaus.

Zu DDR-Zeiten, 1961 wurde es im Sinne des Stifters zum "Kulturzentrum Putjatinhaus" umgebaut. Das war der Beginn der heutigen Begegnungsstätte.

1992 musste das Haus aus bautechnischen Gründen geschlossen werden. Der Stadtrat von Dresden genehmigte jedoch in den folgenden Jahren die finanziellen Mittel für die Sanierung des Kulturzentrums. 1994 konnte das Gebäude dem Förderverein Putjatinhaus e.V. übergeben werden.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Sächsische Zeitung vom 25./26. Mai 1991

[Bearbeiten] Weblinks

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