Rampisches Tor

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Das Rampische Tor, auch Äußeres Frauentor oder Äußerstes Frauentor (Anton Weck), entstand 1530 nach der Remparierung der mittelalterlichen Dresdner Stadtmauer und der Erweiterung der Dresdner Befestigungsanlagen nach Osten. Das Tor führte durch den Neuen Wall um die Newe Stadt (Neue Stadt). Durch das Tor führte die Rampische Gasse, welche nach dem ehemaligen Vorwerk Ramwoltitz benannt wurde, das bereits im 14. Jahrhundert wüst fiel.

Nach Eva Papke lag das in den 1520er Jahren erwähnte wahrscheinlich noch provisorische Pirnische Tor mit einem Schutzgatter vermutlich an der Stelle des späteren Rampischen Tores.[1] Nach anderer Meinung lag es an der Pirnaischen Straße an einem Durchbruch durch den Neuen Wall, der 1530 geschlossen wurde.

Nach dem Bau des Salomonistores im Südosten der Dresdner Befestigungsanlagen im Jahr 1551 wurde das Rampische Tor 1552 geschlossen. Nach Johann Christian Hasche ließ Kurfürst Moritz das Tor 1552 in eine Pastey ... umschaffen (der hohe oder Hasenberg genannt).[2]

Der Bau des Ziegeltores ermöglichte ab 1555 wieder einen direkten Weg nach Osten.

Es existiert ein Stich des bereits geschlossenen Rampischen Tores aus dem Jahr 1835 auf der Grundlage eines älteren Stiches (vor dem Abriß im Jahr 1818). Nur noch der obere Torbogen ragte aus der Pflasterung hervor, die bereits gut zwei Meter über dem Straßen-Niveau von 1552 lag. Das ehemalige Rampische Tor wurde im Rahmen der Entfestigung Dresdens im Jahr 1818 abgerissen.[3]

Nach anderen Quellen wurde es 1552 abgerissen.[4][5] Wahrscheinlich bezog sich dieser Abriß aber nur auf das große Außenwerk.[6]

Die steinerne Brücke über den Stadtgraben sowie die Zugbrücke blieben möglicherweise bis zur Demolition der Befestigungslagen erhalten. Ernst Georg Moritz Freiherr von Friesen erwähnt in seinem Werk "Dresden im Kriegsjahre 1809":[7]

"Wer heute den Plan der Stadt Dresden zur Hand nimmt, wird sich schwerlich einen Begriff von der geringen Ausdehnung machen können, welche die Stadt im Jahre 1809 hatte. ... Was außerhalb der Festungswerke, welche übrigens in sehr verwahrlostem Zustande waren, lag, hieß Vorstadt. ... Große Thore mit Zugbrücken davor führten aus der inneren Stadt nach den Vorstädten: in Altstadt das Rampische, Pirnaische, See- und Wilsdruffer Thor, in Neustadt das Weiße und Schwarze Thor."

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Eva Papke: Festung Dresden. Aus der Geschichte der Dresdner Stadtbefestigung. 2., überarb. Auflage, Sandstein-Verlag, Dresden 2007, ISBN 978-3-930382-12-5, S. 22.
  2. Hasche, Band 1, S. 745.
  3. "Das ehemalige Rampische Thor" bei Wikimedia Commons und bei der skd (Das Rampische Tor (bei Rampische Gasse, in Höhe des Kurländer Palais) bis 1818, Blatt Teil der Chronik, Grimmerschen Buchhandlung Dresden 1835. - Christian Friedrich Grimmer hatte 1832 die in Concurs befindliche Hilschersche Buchhandlung nebst deren Sortimentsgeschäft übernommen.)
  4. 1551 begann man den Graben vollends bis hinunter an die Elbe zu erweitern ... anno 1552 damit continuiren auch dieses Jahr das äußerste Frauen- oder Ramtische Thor mit der Brücke, so beydes wie oberwehnt, Hertzog Georg erbauet, abzubrechen, und dahin eine große Pastey zu legen anzuheben, indem aber bey seinem Leben solche nicht vollbracht, Churfürst Augustus die Fortification vollends ausführen, und zum Andenken ein Monument an die Pastey setzen ließ ... Anton Weck: Der Churfl.-Sächs. weit beruffenen Residentz und Haupt-Vestung Dresden Beschreib- und Vorstellung, Nürnberg 1679, S. 99.
  5. Das Rampische Tor wurde durch den Bau des Ziegeltores und des Salomonistores 1552 abgerissen. In: Befestigungsanlagen Dresden bei Sachsens Schlösser (ein Projekt von Katja Kretzschmar, Stadt Wehlen).
  6. Außenwerk und steinerne Brücke werden erwähnt bei Anton Weck: Der Churfl.-Sächs. weit beruffenen Residentz und Haupt-Vestung Dresden Beschreib- und Vorstellung, Nürnberg 1679, S. 81ff. und Heinrich Butte: Geschichte Dresdens bis zur Reformationszeit. Aus dem Nachlaß hrsg. von Herbert Wolf. (= Mitteldeutsche Forschungen. 54). Böhlau, Köln u. a. 1967, S. 210f.
  7. Ernst Georg Moritz Freiherr von Friesen: "Dresden im Kriegsjahre 1809". Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Elftes Heft. Wilhelm Baensch’ K. S. Hofverlagsbuchhandlung. Dresden 1893, S. 1-3.
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