Rathaus Pieschen

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Rathaus Pieschen, 2007
Rathaus Pieschen, 1895
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Das von 1991 bis 1993 unter Gesichtspunkten des Denkmalschutzes grundhaft sanierte Pieschener Rathaus an der Bürgerstraße 63 ist seit 1993 Sitz des Ortsamtes Dresden-Pieschen sowie einzelner Sachgebiete. Zudem befindet sich seit Herbst 2011 die privat betriebene Bühne "August, das Starke Theater" in den ehemaligen Ratsherrenstuben des Rathauses.

[Bearbeiten] Baugeschichte

Am 10. Juli 1889 hatte sich der Gemeinderat von Pieschen zum Bau eines Rathauses entschlossen. „Der Anlass für die Errichtung des Rathauses bestand zunächst im rapiden Wachstum der Einwohnerzahl des Vorortes Pieschen, angesichts dessen der Gemeinderat 1890 einen engeren Wettbewerb zur Erlangung von Rathausentwürfen ausschrieb. Es ist weder bekannt, warum dabei die erst ein Jahr zuvor gegründete Dresdner Architektenfirma Rudolf Schilling (1859–1933) und Julius Graebner (1858–1917) hinzugezogen wurde, noch warum gerade deren Entwurf zur Ausführung kam.“[1]

Das Pieschener Rathaus war Schilling & Graebners erster öffentlicher Bau, der nicht nur „in gestalterischer, sondern auch in architekturgeschichtlicher Hinsicht beachtenswert ist. Das durchgehend Gebäude folgt dem Stilvorbild der von Gottfried Semper (18031879) geprägten italienischen Neorenaissance.“[2]

Baubeginn war am 22. September 1890, die Grundsteinlegung erfolgte am 13. Oktober des gleichen Jahres. Bereits zwölf Monate später, am 30. November 1891, wurde das für fast 209.300 Mark errichtete Rathaus geweiht.

Der Dresdner Anzeiger berichtete damals unter anderem: „Heute Nachmittag, drei Uhr, kamen zahlreiche Herren aus Dresden und den Nachbarorten Pieschens mit Vertretern dieser Gemeinde im alten Sitzungssaale in der Schule zusammen, um die Weihe des neuen Rathauses zu begehen. Wir bemerkten unter den Ehrengästen die Herren Amtshauptmann Geh. Regierungsrath Freiherr von Thielau, Oberbürgermeister Dr. Stübel, Oberpostdirektor Halke, Postbaurath Zapff, Die Stadträte Teucher, Lingk, Wagner und Ziescher, die Stadtverordneten Hofrath Dr. Osterloh, Freud und Klöbe, Kreisausschussmitglied Strauß, Bezirksausschussmitglied Schnorr von Carolsfeld und die Gemeindevorstände der benachbarten Gemeinden.“[3]

„In seinem Grußwort wünschte Dresdens Oberbürgermeister Paul Alfred Stübel (18271895) der Gemeinde Pieschen, dass sie wohlgeordnete Verhältnisse und ihre Selbständigkeit bewahre und dass die Stadt und Gemeinde gute Nachbarn bleiben wollen.“[4]

Mit dem Bau der Markuskirche (18861888), einigen Geschäftsstraßen und eben dem imposanten Rathaus verlagerte sich das Zentrum der 1891 noch selbstständigen Gemeinde Pieschen vom historischen Dorfkern, dem heutigen Altpieschen, in das Gebiet um die Bürgerstraße.

Am 30. Juni 1897, sechs Jahre nach der Übergabe des Rathauses, wurden im großen Ratssaal sowohl Pieschen als auch Trachenberge nach Dresden eingemeindet.

[Bearbeiten] Quellen

  1. „Das Rathaus in Dresden-Pieschen“, Ricarda Kube in „Dresdner Hefte“ Nr. 23 (3/1990)
  2. „Das Rathaus in Dresden-Pieschen“, Ricarda Kube in „Dresdner Hefte“ Nr. 23 (3/1990)
  3. Dresdner Anzeiger, 1891, Nr. 335, Seite 26
  4. Die Geschichte des Dresdner Vorortes Pieschen (Bd. 1, S. 85), Heidemarie und Heinz Glodschei, 2008


[Bearbeiten] Weblinks

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