Ritzenbergstraße
Die Ritzenbergstraße in der Wilsdruffer Vorstadt führt vom Schützenplatz zur Könneritzstraße und ist nur 100 Meter lang. Seit dem Jahr 1898 ist sie im Stadtplan von Dresden verzeichnet[1]. Namensgeber war der am 7. April 1849 verstorbene Besitzer des Rittergutes Rischwitz (nordöstlich von Leipzig) Ferdinand Eduard Theodor von Ritzenberg, der in seinem Testament vom 4. Dezember 1842 der Stadt Dresden ein Kapital von 10.000 Talern zum Besten armer und hilfbedürftiger Personen ausgesetzt hat.
Im Haus mit der Nummer 5 befand sich vom 18. Dezember 1982[2] bis August 1997 die Obergrabenpresse. Die Ritzenberger war seitdem bevorzugtes Observationsobjekt der Staatssicherheit, da dort verdächtige Künstlergruppen aus der BRD beobachtet werden sollten (u.a. der Maler A.R. Penck und Schriftsteller Günter Grass). Dazu wurde eigens eine operative Maßnahme Schreckenstein am 14. Mai 1984 geplant und durchgeführt, bei der unter einem Vorwand die Beteiligten der Obergrabenpresse außerhalb und gleichzeitig vernommen wurden, während von den Abteilungen VIII. und 26 Sicherungsmaßnahmen im Haus eingebaut wurden[3]. Aufgrund des zuletzt sehr vorangeschrittenen Verfalls wegen windiger Investorengeschäften und Rückübertragungsansprüchen musste das Domizil in die Eisenbahnstraße 2 verlegt werden.
[Bearbeiten] Adressen (hist. Auswahl)
- Nr. 14: zu DDR-Zeiten: Jugendweihe Bezirksausschuss Dresden[4]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 120 - ↑ Außenaufnahme Einweihungsfeier bei der Deutschen Fotothek
- ↑ UNTER DRUCK, 20 Jahre Obergrabenpresse - eine Dokumentation, 1999, S. 79ff
- ↑ Fernsprechbuch Bezirk Dresden, Stand: Juli 1976, S. 136
[Bearbeiten] Weblinks
- Ansicht „Ritzenbergstraße“ auf openstreetmap.org
- Ritzenberger Straße Nr. 5 heute bei Google-Streetview
- Blick in Richtung Schützenplatz Ansicht Deutsche Fotothek
- Homepage Obergrabenpresse