Könneritzstraße
Die Könneritzstraße in der Wilsdruffer Vorstadt führt als Verlängerung der Ammonstraße, von der Ehrlichstraße entlang des Eisenbahnviaduktes über die Schweriner Straße, Ostra-Allee zur Marienbrücke. Während die westliche Straßenseite durch den Eisenbahnviadukt geprägt ist, sind auf der östlichen Seite nur wenige Bauten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erhalten geblieben. Während der DDR-Zeit erfolgte so gut wie kein Wiederaufbau, sodass die Straße heute durch Wohn- und Geschäftshäuser aus der Zeit nach 1990 geprägt ist. Markantes Bauwerk ist das ehemalige Kraftwerk Mitte, welches aus der ersten Gasanstalt an der Stiftsstraße hervorgegangen ist. Bis zur Verlegung der Straßenbahnstrecke über den Bahnhof Mitte in den 90er Jahren existierte an der Ecke zur Schweriner Straße eine Straßenbahnhaltestelle als wichtiger Umsteigepunkt. Heute fährt auf der Könneritzstraße noch die Linie 10, wichtigster Umsteigpunkt ist heute der Bahnhof Mitte.
[Bearbeiten] Ausgewählte Adressen
- Nr. 11: Akademisch-Musische Verbindung (AMV) Arion
- Nr. 17: Fahrradhaus „Frischauf“ des Arbeiter-Radfahrerbund „Solidarität“ Ostsachsen (seit etwa 1915) und Frisch-Auf-Schänke[1]
- Nr. 25: bis 2019 achtgeschossiges Hochhaus mit gelb-blauer Fassade; seit den 1990er Jahren Standort für Bildungs- und Sozialeinrichtungen, Start-ups, Vereine (Werbung des Vermieters: „Denkraum ab fünf Euro pro Quadratmeter“); errichtet 1983 für VEB Energiebau Dresden (Direktion, Verwaltung, Projektierung); Stahlskelettbau mit verglaster Fassade; Fassadenmaterial: „Terraflex“; Gebäude quasi ungedämmt; Abriss von Januar bis voraussichtlich September 2019[2]; im Flachbau bis 16. August 2018 Sozialkaufhaus des Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerks Dresden e. V. (SUFW), anschließend Umzug an die Industriestraße 17[3]; auf dem Gelände auch ein Bunker aus dem Dritten Reich mit 1,65 Meter starken Decken; Neubau eines Wohnquartiers mit bis zu 535 Wohnungen und einigen Gewerbeeinheiten durch Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen SE, Baubeginn voraussichtlich 2020[4]
[Bearbeiten] Geschichte
Im Stadtplan von 1887 als Planung angedeutet, existiert sie dort zunächst nur als kurzes Stück von der Maxstraße zur Marienbrücke unter dem Namen Am Viaduct. Erst 1895 taucht sie erstmals unter dem Namen Könneritzstraße auf dem Stadtplan auf, benannt nach dem thüringisch-meißnischem Adelsgeschlecht. In ihrer vollen Länge existiert sie seit 1890 nach dem das Gelände der Gasanstalt verkleinert wurde. 1898 wurde im Haus Nummer 9 das Schlafstellenheim für gewerbliche Arbeiterinnen des Evangelischen Arbeiterinnenvereins Dresden gegründet. Nach 1945 wollte man mit Adelsgeschlechten nichts mehr zu tun haben und nannte die Straße in Paul-Gruner-Straße um nach Paul Gruner. Seit 1990 heißt sie wieder Könneritzstraße.
An der Kreuzung Könneritz-/Schweriner Straße ging am 10. Dezember 1961 die erste vollautomatische Ampel der Stadt Dresden in Betrieb.[5]
Hochhaus Könneritzstraße 25 kurz vor dem Abriss; Blick von Schützengasse/Wettiner Platz; der Flachbau, der einst vor dem Hochhaus stand, ist bereits weg
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adressbuch von 1915
- ↑ Thomas Baumann-Hartwig: Könneritzstraße: Hier sollen mehr als 500 neue Wohnungen enstehen. In: DNN 24.1.2019. Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1988, S. 88. Kenny Langer: Bunte Vielfalt im grauen DDR-Block. In: SZ 10.3.2017
- ↑ Pressemitteilung der Stadt Dresden, 30.7.2019
- ↑ Thomas Baumann-Hartwig: Könneritzstraße: Hier sollen mehr als 500 neue Wohnungen enstehen. In: DNN 24.1.2019
- ↑ Wochenkurier 21.12.2011
[Bearbeiten] Weblinks
- Ansicht „Könneritzstraße“ auf openstreetmap.org
- Die Wikipedia zu Könneritz (Adelsgeschlecht)
- Die Wikipedia zu Paul Gruner