Bahnhof Mitte
Der Personenbahnhof Dresden-Mitte (Jahnstraße 7) liegt an der Bahnlinie zwischen dem Hauptbahnhof und dem Neustädter Bahnhof zwischen den Stadtteilen Wilsdruffer Vorstadt und Friedrichstadt.
[Bearbeiten] Geschichte
Am 20. Juli 1946 wurde der ehemalige Wettiner Bahnhof in „Bahnhof Dresden-Mitte“ umbenannt.
Die Bahnhofshalle des alten Bahnhofs Wettiner Straße wurde während der Luftangriffe vom 13./14. Februar 1945 relativ wenig zerstört, vergleicht man dies mit den übrigen Schäden in der Altstadt und im Ostragehege. Zwar war das Dach beschädigt, das Stahlgerüst der Bahnhofshalle wäre aber durchaus reparabel gewesen. Trotzdem wurde die Konstruktion 1953 abgerissen. Übrig blieben nur die vier Ecktürmchen. Später erwies sich das als schwerwiegender Fehler, weil die unter der Halle liegenden Bahnhofsanlagen nie für einen Betrieb ohne Hallendach geplant gewesen waren. Betriebsräume der Deutschen Reichsbahn wurden im Laufe der Zeit durch eindringendes Regenwasser immer mehr undicht, dasgleiche betraf Verkaufsstellen und Gasträume, die nach und nach schließen mussten. Zuletzt betraf dies 1995 die Fahrkartenausgabe.
Aufgrund der umfangreichen Zerstörungen an den Dresdner Bahnanlagen durch die gegen Ende des 2. Weltkrieges erfolgten Luftangriffe der Alliierten diskutierte man nach 1945 erneut über eine Verlegung des Hauptbahnhofs in Höhe des Bahnhofs Mitte. Der heutige Hauptbahnhof sollte nur noch ein Bahnhof „2. Klasse“ mit der Bezeichnung „Dresden Prager Straße“ werden. Die Architektur des geplanten Empfangsgebäudes orientierte sich dabei stark an sowjetische Bauten. Da die Finanzierung aufgrund der Reparationsleistungen nicht aufzubringen war, verwarf man auch diesen Plan wieder.
Da dringend notwendige Instandhaltungsarbeiten zu DDR-Zeiten vernachlässigt wurden, musste man ab Mitte der 80er Jahre wegen gravierender Mängel das an der Stadtseite liegende Streckengleis zuerst sperren und danach abbauen, um einen weiteren Verfall der Stützmauern und Bahnbögen vorzubeugen. Mit der ab 2001 erfolgten Rekonstruktion des Bahnhofs wurde diese Gleis wieder aufgebaut, so dass der Bahnhof wie früher wieder über vier Personengleise verfügt. Die Bahnsteige 1 und 2 wurden im Januar 2003 und die Bahnsteige 3 und 4 im Oktober 2004 fertiggestellt. Neben der Erneuerung der Bahnsteige selbst wurde dort auch eine Überdachung errichtet. Eine ursprünglich von der DB ins Auge gefasste Kuppelhalle kam nicht zur Ausführung. Die Bahnsteigunterführung von der Weißeritz- und Könneritzstraße aus wurde 2002 geschaffen, damit Reisende schneller zu ihren Zügen kommen. Am nördlichen Bahnsteigende wurde ein neuer Personentunnel angelegt.
Seit dem Bahnhofsumbau wurden die Haltestellen der Straßenbahnen direkt zu den Zugängen des Bahnhofs in der Könneritz- und Jahnstraße verlegt. Am 8. Mai 2002 rollte die erste Bahn durch die Jahnstraße, am 18. Juli ging die Zentralhaltestelle in Betrieb.
[Bearbeiten] Literatur
- Eisenbahnen in der Sächsischen Schweiz, Teil 1, Die Linie Bodenbach-Dresden, Die Verbindungsbahn Dresden Hbf – Dresden-Neustadt…, Johannes Raddatz, Verlag B. Neddermeyer, 2010, ISBN 978-3-941712-06-5
- Dresdens Eisenbahn 1894 – 1994, Kurt Kaiß & Matthias Hengst, ALBA Publication Alf Teloeken GmbH & Co. KG, Düsseldorf, 1994, ISBN 3-87094-350-5
- jw: Dresden gestern und heute: Bahnhof Dresden-Mitte. In: DNN 20.8.2015, S. 14