Robert Heinrich Hucho
Dr. jur. Robert Heinrich Hucho (8. September 1858–19. Januar 1933) war Geheimer Justizrat und Landgerichtsdirektor.
Vier Ereignisse ragen aus seinem Lebenslauf heraus:
- Geboren in Großstädteln (bei Leipzig) besuchte er die Fürstenschule in Grimma, die er als primus omnium verließ. Er war der erste Hucho, der nicht Landwirt wurde, sondern Jura studierte, an den Universitäten in Leipzig und Heidelberg.
- Aus seiner Ehe mit Eleonore Freiin von Gregory gingen zwei Kinder hervor: Wolfgang (1900) und Therese (Thea, 1902).
- 1915 – bereits 56-jährig – zog er freiwillig als Hauptmann in den Ersten Weltkrieg, wurde vor Warschau verwundet und mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Nach Genesung diente er bis zum Umsturz beim Heer.
- Den ersten republikanischen Ministerpräsidenten Sachsens, Erich Zeigner, bezeichnete er öffentlich als Lumpen – nach mündlicher Überlieferung sogar als roten Lumpen – was seiner weiteren Karriere nicht gerade förderlich war.
1912 ließ Robert Heinrich Hucho das Haus Böhmertstraße 2, die „Villa ille terrarum“, erbauen. Er wollte damit seinem Wunsch Nachdruck verleihen, als Direktor an das Landgericht in Dresden versetzt zu werden.
1923 ging er in den Ruhestand. Sein Grab befindet sich auf dem Loschwitzer Waldfriedhof. Den Stein ziert die Inschrift nach Goethe: „Er liebte die Schönheit und strebte nach Wahrheit. Gott gebe ihm Klarheit.“
Sein Lebenslauf, aus eigener Feder und ergänzt von seinem Sohn, Dr. phil. Wolfgang Hucho, findet sich im Grimmaischen „ECCE“ 1933, 54. Heft, herausgegeben von E. Grosse.