Rosalie Wagner

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Porträt von Rosalie Wagner

Die Schauspielerin Rosalie Wagner (* 4. März 1803 in Leipzig; † 12. Oktober 1837 in Leipzig) war die Lieblingsschwester von Richard Wagner.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Nach dem frühen Tod des Vaters, eines Polizei-Aktuars, heiratete die Mutter 1814 den Schauspieler, Maler, Schriftsteller und Sänger Ludwig Geyer und zog mit Rosalie und sechs weiteren Kindern zu ihm nach Dresden. Der vielseitige Geyer förderte Wagners schauspielerisches Talent und ließ seine Stieftochter 1818 in seinem Stück "Das Erntefest" debütieren. Sie trat auch zusammen mit ihrer Schwester Luise Wagner auf. 1820 erhielt sie ihr erstes Engagement am Hoftheater. Die Familie Wagner-Geyer wohnte in Dresden in der Moritzstraße 15, dann Wilsdruffer Straße, am Neumarkt und schließlich Waisenhausstraße 24.[1]

Nach Geyers Tod (1821) mussten die Kinder früh für sich selbst sorgen. Rosalie Wagner ging 1823 mit ihrem Bruder Albert nach Hamburg. 1826 wurde Wagner in Prag engagiert. Sie war hier als Schauspielerin beliebt und genoss künstlerische Anerkennung und gesellschaftliche Hochschätzung. Nach Auftritten in Darmstadt, Kassel und wieder Hamburg erhielt Wagner 1829 ein Engagement in Leipzig. Am 2. August anlässlich der Theatereröffnung sprach sie zu Shakespeares "Julius Cäsar" den Prolog. Seit 1827 wohnte hier auch wieder die Mutter mit den jüngeren Kindern.

In der ersten Leipziger Aufführung von Goethes Faust am 28. August 1829 gab Rosalie mit großem Erfolg das Gretchen. Diese Aufführung war Goethes 80. Geburtstag gewidmet. Den Prolog hatte Ludwig Tieck gedichtet. Wagners schauspielerische Leistung als Gretchen wird als die ergreifendste unter ihren tragischen Partien geschildert. Besonders im Fortgang der Handlung habe sie alle Erwartungen übertroffen, und gegen das Ende sei die Leistung eine unwiderstehlich hinreißende gewesen. Heinrich Laube schrieb zur Wagners Gretchen: "Ich habe das Gretchen nie mit so intensiver Kraft der Empfindung spielen sehen. Es ist mir hier zum ersten Male beim Ausbruch von Gretchens Wahnsinn kalt bis ins Mark gedrungen, und ich habe bald eingesehen, woran es liegt. Die meisten Schauspielerinnen schrauben den Wahnsinn zum Pathos, zur Unnatur hinauf, sie sprechen ihn hohl, gespensterhaft. Rosalie Wagner sprach ihn mit derselben Stimme, mit der sie kurz zuvor ihre Liebesgedanken gesprochen; dieser grauenhafte Gegensatz brachte die größte Wirkung hervor. Ich meinte einen Augenblick, dieser übermenschliche Schmerz gehöre nicht mehr in das Gebiet der Kunst, und wenn der Wahnsinn so ergreifend dargestellt werden könnte, dürften die Dichter ihn nicht mehr schreiben....".

1836 heiratete Wagner den Schriftsteller und Philosophie-Dozenten Oswald Marbach. Wagner-Marbach starb fünf Tage nach der Geburt ihrer Tochter Margarete Johanna Rosalie.

[Bearbeiten] Familie

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Richard Wagner und Dresden. Dresden war wichtige Lebensstation des wohl größten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts / Feiern 2013, bei der Dresden Marketing GmbH.

[Bearbeiten] Weblinks

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