Albert Wagner
Albert Wagner (* 2. März 1799 in Leipzig; † 31. Oktober 1874 in Berlin) war ein Opernsänger und Regisseur.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
[Bearbeiten] Kindheit und Jugend
Nach dem frühen Tod des Vaters, eines Polizei-Aktuars, heiratete die Mutter 1814 den Schauspieler, Maler, Schriftsteller und Sänger Ludwig Geyer und zog mit Albert und sechs weiteren Kindern zu ihm nach Dresden. Die Familie Wagner-Geyer wohnte in Dresden in der Moritzstraße 15, dann Wilsdruffer Straße, am Neumarkt und schließlich Waisenhausstraße 24.[1] Albert besuchte die Fürstenschule St. Afra in Meißen.
Ludwig Geyer (Stiefvater)
[Bearbeiten] Künstlerische Laufbahn
Nach dem Tod des Stiefvaters im Jahre 1821 mussten die Kinder früh für sich selbst sorgen. Albert, der schon 1819 in Leipzig debütiert hatte, erhielt ein Engagement in Breslau. 1823 ging er mit seiner Schwester Rosalie Wagner zu seinem Doppelgastspiel nach Hamburg, 1827 nach Augsburg[2] mit seiner Schwester Klara Wagner, die am Dresdner Hoftheater engagiert war, wo auch Albert, gefördert von Carl Maria von Weber, oft gastiert hatte.[3]
In Würzburg war Wagner ab 1829 als Sänger, Regisseur und Schauspieler tätig. Er besaß eine klangvolle, sehr hohe Tenorstimme und sein Vortrag war voller Temperament und Empfindsamkeit. Ein Halsleiden ließ ihn aber oft plötzlich heiser werden. So wandte er sich stärker der Schauspielerei zu. Ob seiner mannigfachen künstlerischen Talente war Wagner beim Würzburger Publikum sehr beliebt. In Partien wie Johann von Paris, George Brown, Graf Armand im »Wasserträger« erwarb er sich hohe Anerkennung. 1833 holte Albert seinen Bruder Richard Wagner als Chordirektor nach Würzburg, wo dieser mit der Arbeit an seiner ersten Oper, »Die Feen«, begann. Nach der Rückkehr von einem zweimonatigen Gastspiel in Straßburg, wo er achtzehnmal ausschließlich in Auberschen und Rossinischen Opern aufgetreten war, wurde Albert von seinem Bruder Richard um sein Urteil zum ersten Kompositionsentwurf gebeten.
1840/41 war Wagner abwechselnd in der Wintersaison in Ballenstedt und Bernburg, im Sommer in Lauchstädt engagiert. 1842 ging er nach Halle. 1844 gab Wagner seine Gesangskarriere auf und lebte mit seiner Frau von den Gagen ihrer Adoptivtochter Johanna Jachmann-Wagner. Vor allem nach dem Maiaufstand 1849 in Dresden entfremdete sich Albert zunehmend von seinem Bruder Richard Wagner. Ab 1852 wirkte Albert als Regisseur an der Berliner Hofoper. Nach dem Tod seiner Frau trat er 1865 zurück.
[Bearbeiten] Familie
Mehrere der Geschwister der Familie Wagner schlugen eine künstlerische Laufbahn ein. Albert heiratete 1828 die Schauspielerin Elise Gollmann aus Mannheim (1800-1864), eine jüngere Schwester der ihrerzeit bekannten Julie Gley. Sie hatten zwei Töchter, Franziska und Marie, und eine Adoptivtochter, Johanna Jachmann-Wagner.[4]
Rosalie Wagner (Schwester)
Luise Wagner (Schwester)
Richard Wagner (Bruder)
Eduard Avenarius (Schwager)
Johanna Jachmann-Wagner (Adoptivtochter)
[Bearbeiten] Quellen
- Kurzbiografie auf wagner2000.com
- Glasenapp, Carl Friedrich: Das Leben Richard Wagners in 6 Büchern. Band 1, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1905, S. 183-195
- Bernhard Spring: Brüder Wagner. Nie frei von Anfeindungen, Mitteldeutsche Zeitung
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Richard Wagner und Dresden. Dresden war wichtige Lebensstation des wohl größten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts / Feiern 2013, bei der Dresden Marketing GmbH.
- ↑ Glasenapp, Carl Friedrich: Das Leben Richard Wagners in 6 Büchern. Band 1, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1905, S. 90-106
- ↑ Christoph Schwandt: Carl Maria von Weber in seiner Zeit, Mainz 2014
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zu Richard Wagner (Familie)