Münchner Platz
Der Münchner Platz in der Südvorstadt trägt diesen Namen seit 1898, weil er von der Münchner Straße durchschnitten wird.[1]. Im Zuge der Bebauung entstand 1902/07 das ehemalige königlich-sächsische Landgerichtsgebäude. Es wurde bis Mitte der 1950er Jahre als Gerichtsgebäude genutzt. Heute erinnert die Gedenkstätte Münchner Platz daran. Seit 1964 wird das Gebäude durch die TU Dresden genutzt und ist als Georg-Schumann-Bau ein Teil des Campus. In den umliegenden Gebäuden befanden sich verschiedene Geschäfte und kleinere Gaststätten. Am bekanntesten war die in früheren Zeiten sowohl von Juristen als auch Angeklagten und Zeugen besuchte „Gaststätte am Münchner Platz”, welche im Volksmund „Meineidschänke” genannt wurde. Nach der Umbenennung des Platzes änderte die Gaststätte ihren Namen in „Gaststätte an der Universität”, was genau zu den damaligen Gästen passte, da etliche Studenten dort gern ein Bier nach der letzten Vorlesung des Tages tranken.
Am 4. November 1973 wurde der Münchner Platz nach dem am 11. September bei einem Militärputsch getöteten chilenischen Präsidenten in Salvador-Allende-Platz umbenannt. Bei der entsprechenden Zeremonie wurde auch das heute noch vorhandene Denkmal für Salvador Allende eingeweiht. Zu DDR-Zeiten fanden bis mindestens 1988 am Denkmal alljährlich Gedenkveranstaltungen statt.
1991 beschlossen die Stadtverordneten die Rückbenennung in Münchner Platz.
Auf der Nordseite des Münchner Platzes finden regelmäßige Wochen- und Bauernmärkte statt. Außerdem befindet sich dort ein kleiner Kinderspielplatz.
[Bearbeiten] Ausgewählte Adressen
- Nr. 2: Stadtteilbibliothek Südvorstadt (ab 11. November 2019; zuvor bis 18. Oktober an der Nürnberger Straße 28 f)
- Nr. 3: Georg-Schumann-Bau der TU
- Nr. 16: Kohlenhandlung Voss[2]
Georg-Schumann-Bau der TU
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. - ↑ Peter Ufer: Schwimmende Kohle. In: SZ 11.3.2014.