Schloss Nickern
Das Schloss Nickern war bis zum Jahr 2000 Heimat des gleichnamigen Vereins und bot Raum für vielfältige Kultur. Aufgrund von Sparmaßnahmen der Stadt Dresden und Klagen von Anwohnern wurde dieses Kulturzentrum geschlossen. Die im Erdgeschoss beheimatete Teestube Teegadrom zog in die Neustadt auf die Louisenstraße, das benachbarte Eselnest in die Leipziger Vorstadt an die Elbe. Hierüber berichtete auch die Dresdner Wandereule.
Die wenigen etwas einfallslosen Versuche, das Schloss wiederzubeleben, sind allesamt gescheitert. Seit Ende Oktober 2004 hat das Schloss Nickern mit André Vogt einen neuen Eigentümer. Er kaufte das Schloss für 270.000 Euro und verpflichtete sich das Schloß vor allem kulturell zu nutzen und der Öffentlichkeit zu erhalten. Diese Nutzungseinschränkung galt bis 2019. [1] Heute wird das Schloß vom Eigentümer schrittweise weiter saniert und für Events vermietet. Seit 2021 wird der Südflügel saniert. Das ist allerdings nur durch Zuschüsse des Landesamt für Denkmalpflege Sachsen möglich.[2] Ein Öffnung für Besucher findet regelmäßig zum Tag des offenen Denkmals statt. Außerdem befindet sich die Heimatstube Nickern im Schloß, die eine kleine Ausstellung zur Nickerner Ortsgeschichte zeigt.
[Bearbeiten] Geschichte des Schloss Nickern
Bereits im 12. Jahrhundert befand sich auf dem Gelände des heutigen Schlosses eine Wasserburg, das ursprünglich dem Adelsgeschlecht derer von Karras gehörte, die auch Lockwitz besaßen. Die weiteren Besitzer des Ritterguts waren u. a.:
- 1349 – 1402 Ritter von Karras, u. a. Heinrich und Hermann Karras
- 1402 – 1511 Familie von Ziegler
- 1511 – 1620 Familie Alnpeck, u. a. Georg und Hieronymus von Alnpeck
- 1620 – 1682 Familie von Osterhausen, u. a. Johann Georg von Osterhausen
- 1682 – 1686 Dr. Gottfried Wiesner, Churfürstlich Sächsischen Rath und Leibmedicus zu Dresden
- 1686 – 1691 Carl Rudolf von Carlowitz. Kaiserlicher Majestät, wohlbestallter Hauptmann und Churfürstlich Sächsischer Kriegscommissarius,
- 1691 – 1826 Familie Bose, u. a. Dietrich von Bose und Johann Balthasar Bose
- ab 1835 Johann Georg Rühle, (1798–1877), Rittergutsbesitzer in Nickern und Gutsbesitzer in Goppeln und Torna und sein Sohn Georg Ernst Wilhelm Rühle
- 1870 – 1909 Friedrich August Winckler, Rittergutsbesitzer in Kauscha und Nickern lässt 1870 durch den Bauherrn Kreyßig den Glockenturm errichten und gibt dem Schloss damit sein heutiges Aussehen. Seine Nachfolger als Rittergutsbesitzer sind sein Sohn Friedrich Theodor Moritz Winckler (1843–1909) und dessen Sohn Georg Moritz Constantin Winckler (1872–1946).[3]
- 1929 pachtet Georg Bennewitz, Kreisbauernführer des Kreises Dresden, NSDAP-Mitglied und Obersturmführer der SS das Gut. 1936 wird es Eigentum der deutschen Luftwaffe. [4] 1945 erfolgte die Enteignung des Ritterguts.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Webpräsenz „Schloss Nickern” -- mit Veranstaltungskalender und Kontaktadressen
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Schloss Nickern“
- Geschichte des Schlosses Nickern
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste von Skulpturen und Kleindenkmalen in Dresden“
- Schloss Nickern auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Sächsischen Zeitung vom 16. Dezember 2004: "Neuer Geist im alten Gemäuer" von Ivette Wagner
- ↑ Tag24, 26.8.2021, Anneke Müller, Der Vogt von Nickern: Dresdner Bauleiter kämpft für den Erhalt seines Schlosses [1]
- ↑ Matthias Daberstiel, Geschichte von Lockwitz und Nickern, Ortsfamilienbuch für zwei Dresdner Stadtteile, 1757-1907, Cardamina Verlag, 2021 Lockwitz-nickern.de
- ↑ Ostsachsen-Projekt [2]