Tomasz Nawka

Tomasz Nawka (* 1949 in Poznan) ist ein sorbischer Schriftsteller sowie Politiker und seit 2017 Mitglied des sorbischen Rada Starostow (Ältestenrates).

Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Politik 4 Weblinks 5 Anmerkungen

[Bearbeiten] Leben

Nach dem Besuch der Sorbischen polytechnischen Oberschule in Bautzen und dem Abitur in Unterwellenborn beim VEB Maxhütte studierte er von 1967 bis 1970 Pädagogik in Leipzig (Sorbisch/Russisch). Von 1970 bis 1972 arbeitete er Rahmen der staatlichen Absolventenlenkung in der DDR als Dolmetscher für Russisch im Betrieb Erdöl/Erdgas Stendal (Salzwedel). 1972 entschied er sich für ein Dolmetscher-Studium an der Universität Leipzig, welches er infolge seiner umfangreichen Vorkenntnisse bereits nach zwei Jahren abschließen konnte. 1976 fand er Arbeit im Domowina-Verlag, konnte aber bereits ein Jahr später als wissenschaftlicher Mitarbeiter ins Haus für sorbische Volkskunst wechseln. Von 1978 bis 1983 wurde er zu einem Fernstudium für Ethnografie und Volkskunde an der Humboldt-Universität zu Berlin delegiert. Ab 1983 wirkte er dann im Folklorezentrum Bautzen. 1992 endete seine Tätigkeit im Haus für sorbische Volkskunst. Von 1993 bis zum Erreichen des Rentenalters 2014 war er Direktor des Sorbischen Museums in Bautzen. Er ist auch Mitbegründer und Mitglied der sorbischen Folkloregruppe „Sprjewjan“.

Als Mitglied des Arbeitskreises sorbischer Schriftsteller war er von 1990 bis 1992 dessen Vorsitzender. Die durch die Wende ermöglichte neue Freiheit nutzte er zur Mitbegründung des Sorbischen Künstlerbundes e.V. und als Organisator der Feste der sorbischen Poesie (1990 bis 1994).

[Bearbeiten] Werke

Tomasz Nawka gelang in der Zeit von Glasnost und Perestroika bereits in der DDR die Veröffentlichung seiner Gedichtesammlung „Wobkopanki“^[1] mit Illustrationen von Božena Nawka-Kunysz (VEB Domowina-Verlag Bautzen, 1987). Eine notwendige Druckgenehmigung des Ministeriums für Kultur, HV Verlage und Buchhandel, wurde erteilt.^[2]

2008 veröffentlichte er die tschechische Sammlung „Ničo so njeliči. Konec sazek” (2. Auflage 2011).

[Bearbeiten] Politik

Tomasz Nawka wurde am 28. Januar 2017 im Schloss Hoyerswerda durch die Initiative Serbski Sejm in den Sorbischen/Wendischen Ältestenrat (Rada Starostow) des sorbischen/wendischen Volkes berufen.

[Bearbeiten] Weblinks

• Tomasz Nawka auf der Webseite des Serbski Sejm (mit Bild)
• Tomasz Nawka in der Liste sorbischsprachiger Schriftsteller der deutschsprachigen Wikipedia

[Bearbeiten] Anmerkungen

1. ↑ Hackfrüchte.
2. ↑ Notwendiger Antrag des VEB Verlag Domowina zur Druckgenehmigung des Ministeriums für Kultur, HV Verlage und Buchhandel, Einzelobjekt Nr. 32 im Produktionsplan 1987.