Wolf Georg Marché (General)
Wolf(gang) Georg Marché, teilweise auch Wolff George Marché (* 1. August 1666 in Leipzig; † 13. März 1745 ebenda) war ein königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Offizier und General, u.a. als Regimentskommandeur und Festungskommandant in Leipzig, zuletzt im Rang eines Generalleutnants.
[Bearbeiten] Familie
Wolf Georg Marché entstammte der der Leipziger Linie der bürgerlichen Familie Marché, die eine Reihe von Pfarrern, Theologen, Juristen, Beamten und Offizieren hervorbrachte. Sein Großvater Georg Marché (1603–1653), kursächsischer Hofapotheker und Ratsherr in Dresden, war der Erste einer Reihe von Apothekern.
Wolf Georg Marché war das sechste Kind des kursächsischen Juristen, Gerichtsaktuars und Gerichtsaktuars zu Leipzig Wolf Georg Marché (* 31. Mai 1635 in Dresden; † 18. Januar 1671 in Leipzig)[1] und dessen Ehefrau Susanna Dorothea geb. Sultzberger Susanna Dorothea geb. Sultzberger (* 18. September 1638 in Leipzig; † 12. Juli 1682 ebenda),[2] Tochter des Leipziger Baumeisters, Oberhofgerichts-Protonotars und Ratsherrn Siegmund Friedrich Sultzberger (1596–1650), deren Vorfahren bereits im 13. Jahrhundert in Bayern zu Rittern geschlagen wurden. Marché hatte noch acht Geschwister, wovon fünf Brüder und eine Schwester beim Tod des Vaters noch am Leben waren, u.a.:
- Karl Christian Marché (1663–1710), kursächsischer Amtmann in Stolpen.
Marchés Mutter heiratete nach dem Tod seines Vaters den kursächsischen Rentamtsverwalter zu Leipzig, Stephan Packbusch (1635–1692). Aus dieser Ehe hatte Marche noch weitere Halbgeschwister, u.a.:
- Gustav Friedrich Packbusch (nach 1672–nach 1735),[3] kursächsischer Kommissionsrat und Amtmann, zuletzt in Mühlberg.[4]
Wolf Georg Marché war mit einer Frau von Kuehlewein verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Marché diente bereits frühzeitig im Fürstenbergschen Infanterie-Regiment der sächsischen Armee, zuerst als Kadett, später als Feldwebel. Er brachte es dort bis zum Hauptmann, als er seine Religionszugehörigkeit änderte, wodurch er durch den Fürsten von Fürstenberg weiter gefördert und schließlich zum Major befördert wurde.
Nach dem 1716 erfolgten Tod des Fürsten von Fürstenberg übernahm Marché 1717 von dem kursächsischen Generalmajor de Broune, der den Truppenteil zwischenzeitlich für ein Jahr befehligte, das ehemalige Fürstenbergsche Regiment als Kommandeur. Dies erfolgte aufgrund der kursächsischen Verordnung in jenem Jahr, wonach alle Generäle den Befehl über Regimenter abzugeben hatten und die Regimenter von Obristen befehligt werden sollten. In der Dienststellung als Regimentskommandeur wurde Marché am 24. Juni 1717 zum Obristen (Oberst) befördert. Marché befehligte den Truppenteil als Teil der königlich-polnischen und kursächsischen Armee 15 Jahre.
Mit Wirkung vom 1. September 1732 wurde Marché von August dem Starken zum Kommandanten der Festung Pleißenburg in Leipzig im Rang eines Generalmajors ernannt. Als solcher wurde er 1735 von von Johann Martin Bernigeroth porträtiert. In der Dienststellung als Festungskommandant wurde er am 19. Juli 1741 zum Generalleutnant befördert. Damit durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" tragen.
Marché starb nach langwieriger Krankheit am 13. März 1745 im Alter "von etlichen 70 Jahren". Sein Leichnam wurde am 22. März 1745 von Leipzig in das Familiengrab nach Kloster Zelle in der Niederlausitz überführt.
[Bearbeiten] Quellen
- Neue Genealogisch-Historische Nachrichten von den vornehmsten Begebenheiten..., Band 7, 73. Theil, Leipzig 1756, Digitalisat auf Google Books, S. 337
- Johannes Georg Zirschke, Zuverläßige Beschreibung der hohen Generalität oder ausführliche Nachrichten von den hohen Kriegsbedienten, ... Görlitz 1756, Digitalisat auf Google Books, S. 236ff.
- Genealogisch-historische Nachrichten von den Allerneuesten Begebenheiten ..., 77. Theil, Leipzig 1745, Digitalisat auf Google Books, S. 654
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensatz auf vd17
- ↑ Datensatz auf vd17
- ↑ Letztmalig im Churfürstlich-Sächsischen Hof- und Staatskalender 1735, Digitalisat auf Google Books
- ↑ Carl Christian Gercken: Historie der Stadt und Bergvestung Stolpen im Marggrafthume Meissen gelegen..., Dresden und Leipzig 1764, Digitalisat auf Google Books, S. 321f.
[Bearbeiten] Weblinks
- Bildnis von Wolf Georg Marché, Kupferstich im Königlichen Kupferstichkabinett Stuttgart, Kunsthistorisches Institut Tübingen, Universitätsbibliothek Tübingen