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[Bearbeiten] Ereignisse
Der Streit zwischen Papst Gregor VII. (dem "Mönch Hildebrand") und König Heinrich IV. eskaliert, woraufhin auch der Gau Nisan (der Elbtalkessel um Dresden) als böhmisches Randgebiet zur sächsischen Mark Meißen zum Kampfgebiet zwischen Königstreuen und Königsgegnern wird
- 15. Februar bis 20. Februar: während der Fastensynode in Rom exkommuniziert Papst Gregor VII. in feierlicher Weise den deutschen König Heinrich IV., löst alle Christen von dem ihm geleisteten oder noch zu leistenden Eid und untersagt, ihm fortan als König zu dienen[1]
- Bischof Benno von Meißen wohnt seitens der päpstlichen Partei der Synode in Rom bei
- 27. März, Utrecht: Heinrich IV. begeht mit königlichen Herrschaftszeichen das Osterfest, auf dem Bischof Wilhelm I. von Utrecht in einer liturgischen Gegendemonstration die Exkommunikation Papst Gregors VII. verkündet[2]
- (Anfang/Mitte) Juli: Heinrich IV. bricht (von Worms? aus) mit kleinem Kontingent zu einem über Böhmen führenden Kriegszug gegen die Söhne des Grafen Gero (Dietrich und Wilhelm von Brehna) auf[3]
- Erste Hälfte August, Böhmen: Heinrich IV. vereinigt sein kleines Kontingent mit dem Aufgebot Herzog Vratislavs (II.) und zieht durch den Gau Nisan weiter nach der Mark Meißen[4][5]
- Ca. zweite Hälfte August: Heinrich IV. zieht verwüstend durch die Mark Meißen, muß den Vergeltungszug aber an der Mulde abbrechen, nachdem sein Stellvertreter in Sachsen Otto von Northeim und andere sächsische und thüringische Fürsten eine weitere Unterstützung des Königs verweigern und sich ein sächsisches Heer dem König entgegenstellt - nur ein Hochwasser der Mulde, welches ein weiteres Vorrücken der Sachsen vorläufig unmöglich macht, rettet den militärisch weit unterlegenen König vor einer Niederlage[6][7]
- Heinrich IV. überträgt die Mark Meißen an den böhmischen Herzog Vratislav, zieht sich nach Böhmen zurück und bricht von dort eilig in Richtung Worms auf[8]
- Bereits nach kurzer Zeit gelingt es Ekbert II. und den sächsischen Verbündeten, die böhmischen Burgbesatzungen aus der Mark Meißen zu vertreiben[9]
- Wahrscheinlich während dieser Vorgänge wird der königstreue Burggraf Burchard von Meißen durch einen aufständischen Bürger umgebracht[10]
- September ?: Egbert II., abgesetzter Markgraf von Meißen, zerstört die böhmische Gegenburg (zur Burg Meißen) Gvozdec (Grenzveste des Gaues Nisan an der Wilden Sau).[11]
- Daraufhin dringen meißnische Truppen nach Nisan ein und verwüsten den zu Böhmen gehörenden Gau[12]
- Oktober: Mikota der Theologe wird von meißnischen Soldaten in seiner Antonios-Klause überfallen, kann sie aber besänftigen[13]
- Der Legende nach soll Benno von Meißen Bischofswerda zur Stadt erhoben und eine Kirche gegründet haben.
[Bearbeiten] Geboren
- ...
[Bearbeiten] Gestorben
- Burchard, Burggraf von Meißen seit 1068
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ RI III,2,3 n. 794
- ↑ RI III,2,3 n. 801.
- ↑ RI III,2,3 n. 820.
- ↑ RI III,2,3 n. 824.
- ↑ Altsorb. Ann. B, Bl. 47.
- ↑ RI III,2,3 n. 825
- ↑ Altsorb. Ann. B, Bl. 48.
- ↑ RI III,2,3 n. 826.
- ↑ Lampert 1076 [SS rer. Germ. 1894, 273]
- ↑ Bruno, Bell. Saxon. c. 80 [MGH Dt. MA 2, 78]
- ↑ Cosmas von Prag zu 1088 [um 1125]: Burg Gvozdec 1088 wieder aufgebaut nach der Zerstörung durch Egbert II. 1076 = Cosmas II 40.
- ↑ Altsorb. Ann. B, Bl. 50.
- ↑ Vita Mikota III, Bl. 7.