Adolf Heinrich Heydenreich
Adolf Heinrich Heydenreich, auch Adolph Heinrich Heitenreich (* 4. Oktober 1792 in Dresden; † 1854)[1] war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Oberstleutnants und zeitweise Direktor der königlichen Militär-Bildungs-Anstalt in Dresden.
[Bearbeiten] Familie
Adolf Heinrich Heydenreich entstammte der sächsischen Familie Heydenreich, die mehrere berühmte Theologen, Juristen, Politiker und Offiziere in ihrem Stammbaum enthält. Die ununterbrochene Stammfolge geht auf Hannß Heydenreich auf Waltersdorf bei Freiberg zurückgeht.[2]
Adolf Heinrich Heydenreich entstammte der sogenannten Jakob-Heinrich-Linie der Familie Heydenreich. Sein Vater war der königlich-sächsische Oberkonsistorialrat Benjamin Carl Heinrich Heydenreich (* 24. Oktober 1762; † 16. Mai 1835 in Dresden). Dieser hatte 1784 an der Universität in Jena promoviert und wohnte im Jahr 1797 in der Morizstraße Nr. 752[3]. Adolf Heinrich Heydenreich hatte noch fünf Brüder, u.a.:
- Eduard Heinrich Heydenreich (1790–1883), Jurist, Rechtsanwalt, Dozent an der Universität in Wittenberg und Stadtrat in Dresden,
- Gustav Heinrich Heydenreich (* 1791), Theologe, Entomologe und Superintendent in Weißenfels,
- Ludwig Ernst Heydenreich (1804–1889), Großkaufmann,
- Karl Heinrich Heydenreich (* 1816), Vergolder, er wanderte nach Amerika aus.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Adolf Heinrich Heydenreich war der erste Vertreter der Jakob-Heinrich-Linie der Familie Heydenreich, der in den Militärdienst eintrat. Er studierte in der Kadettenanstalt, wurde wie viele andere bürgerliche Offiziere Artillerist und erhielt bereits als junger Leutnant nach königlichem Erlass am 15. Januar 1818 den höchsten preußischen Orden "Pour le Merite". Heydenreich ist erstmal im Dresdner Adressbuch von 1819, wohnhaft in der Königstraße 93 in der Dresdner Neustadt, als Stabsoffizier und Adjutant im Rang eines Sous-Lieutenants im königlich-sächsischen Fußartillerie-Regiment verzeichnet.[4] 1826 wurde er zum Premier-Lieutenent (Oberleutnant) befördert,[5] 1831 dann zum Artillerie-Hauptmann. Zu dieser Zeit war er Adjutant im Generalskommandeurstab der sächsischen Artillerie.[6] 1839 zog er in die Königstraße 16.[7]
1843 wurde Adolf Heinrich Heydenreich zum Artillerie-Major befördert und zugleich zum Direktor der königlich-sächsischen "Militär-Bildungs-Anstalt" ernannt. Damit zog er in eine Wohnung im Neustädter Kadettenhaus.[8] Dort unterrichtete er auch seinen Neffen Bernhard August Heinrich Heydenreich (1825–1893), der ebenfalls Artillerie-Offizier wurde und bis zum Generalmajor befördert wurde. Ende 1845 gab er das Amt des Studiendirektors an der Militärbildungsanstalt wieder ab, blieb dort aber weiter als Stabsoffizier.[9] Heydenreich nahm letztmalig als Offizier am sächsischen Feldzug im Herzogtum Schleswig-Holstein gegen Dänemark teil. Beim Feldzug erblindete er, wurde zur Verabschiedung aus dem Militärdienst 1850 zum Oberstleutnant a.D. (außer Dienst) befördert und zog im gleichen Jahr in die Dresdner Josephinengasse 1d im ersten Obergeschoss.[10] Dort starb er kinderlos 1854.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1818: königlich-preußischer Orden "Pour le Merite"
- 1818: königlich-sächsischer Zivil-Verdienst-Orden
- 1840: großherzoglich-toskanischer St.-Stephan-Orden
- 1840: Ritter des kaiserlich-österreichischen Leopold-Ordens
- 1841: Ritter des Zivil-Verdienst-Ordens der Bayrischen Krone
[Bearbeiten] Quellen
- Die Sehrbundts, die Heidenreichs: Familienbilder aus tausend Jahren, von Hans Joachim Sehrbundt, Onlinevorschau auf Google Books, ISBN 3-8334-1560-6
- Familie Heydenreich im Forum Ahnenforschung
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1854, SLUB, S. 64
- ↑ SLUB Dresden, Ludwig Ernst Heydenreich: Berichtigungen und Ergänzungen zum Stammbaum der Familie Hannss Heydenreich auf Waltersdorf bei Freiberg 1401-1901 von Willy Heydenreich
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 176
- ↑ Adressbuch Dresden 1819, SLUB, S. 87
- ↑ Adressbuch Dresden 1827, SLUB, S. 96
- ↑ Adressbuch Dresden 1832, SLUB, S. 102
- ↑ Adressbuch Dresden 1840, SLUB, S. 108
- ↑ Adressbuch Dresden 1844, SLUB, S. 118
- ↑ Adressbuch Dresden 1846, SLUB, S. 99
- ↑ Adressbuch Dresden 1851, SLUB, S. 62