Moritzgasse
Die Moritzgasse, bis 1560 als Naugasse bekannt, später Moritzstraße, führt heute vom Neumarkt als Sackgasse zur Rückseite der Häuser an der Wilsdruffer Straße.
Die alte Moritzstraße kreuzte die heutige Wilsdruffer Straße und führte bis zur Johann-Georgen-Allee, der heutigen Lingnerallee.
Die alte Moritzstraße wurde so beschrieben:
"Moritzstraße, von Kurfürst Moritz 1548 angelegt, wird im 16., zum Teil auch noch im 17. Jahrhundert unter verschiedenen Namen erwähnt: 1556 Neue gasse in der Nauestadt, 1557 Naugasse, daneben auch bereits Moritzstraße und 1560 Moritzgasse zu Ehren des am 21. März 1521 geborenen und am 11. Juli 1553 im Feldlager nach der Schlacht bei Sievershausen verstorbenen Kurfürsten Moritz. Die Benennungen Obere Moritzstraße (1570 und 1621) und Große Moritzstraße (1588 und 1591) führte sie im Gegensatze zu der Unteren oder Kleinen Moritzstraße (s. Augustusstraße). In den Jahren 1555, 1557 und 1564 finden sich die Namen Hern- (Herren-) und Junckergasse erwähnt; sie beziehen sich darauf, daß sich mehrere Adelige dort anbauten; weil der Landesherr ihnen die Plätze geschenkt hatte, mögen mißgünstige Bürger die Benennung Bettelgasse aufgebracht haben, die 1593 und 1649 erwähnt wird. Die Bezeichnung Marktstraße (1628) wurde ihr nur vereinzelt beigelegt. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts blieb die Benennung Moritzstraße allein in Gebrauch, nur erhielt sie im Volksmunde bisweilen die verstümmelte Form Mohrenstraße."[1]
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 9: Zigarren-Spezialhandlung des Waaren-Einkaufs-Vereins
- Nr. 10: Meinholds Säle mit Wintergarten und späteres Kino Scala (M. S. Lichtspiele), Paul Pfotenhauer[2]; Spezial-Ausschank „Hackerbräu“[3]
- Nr. 13: Zoohandlung Theising, Inh. Hermann Hromada, Vorsitzender vom Dresdner Radfahrerverein 1897[4]
- Nr. 14: um 1856 Familie von Nostitz (I. Stock)[5]
- Nr. 19: Palais Vitzthum-Schönburg (bis 1839 Nr. 763), abgerissen 1885 für den Durchbruch der König-Johann-Straße
- Nr. 21: Kino „Welttheater“ (1906–1916), davor Café „Union“
- Nr. 758: Gottlob Wolfgang Ferber, geheimer Kanzlist und Herausgeber des Adressbuch 1797 und 1799
- Nr. 761: Franz Seydelmann, kurfürstlicher Kapellmeister[6]
- Nr. 767: Franz Seconda, Hofschauspieldirektor[7]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. - ↑ HRB von 1942
- ↑ historische Ansichtskarte, undatiert
- ↑ Vereinsregister im Adressbuch von 1897
- ↑ Adress- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden, 1856
- ↑ Adressbuch von 1797
- ↑ Adressbuch von 1797