Adolf von Tschirschky und Bögendorff
Adolf Leopold von Tschirschky und Bögendorff, auch Adolph Leopold von Tschirschky und Boegendorff (* 31. Dezember 1828 in Dresden; † 30. Juli 1893 ebenda) war ein königlich sächsischer Generalleutnant z.D., à la suite des Schützen-(Füssilier-)Regiments Nr. 108.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Adolf Leopold von Tschirschky und Bögendorff wurde am 31. Dezember 1828 als zweites Kind und jüngster Sohn des königlich sächsischen Kriegsrats Friedrich Julius von Tschirschky (* 3. Januar 1777 in Gnadenfrei; † 25. Februar 1853 in Dresden) und dessen zweiter Ehefrau Henriette Marianne Sophie von Zetzschwitz (* 9. Juni 1785 in Herrenhut bei Görlitz; † 16. Januar 1843 in Dresden) geboren. Sein Großvater, Julius Friedrich von Tschirschky (1737–1814) war Landesältester des Kreises Reichenbach und Landschaftsdirektor des Fürstentums Schweidnitz und Jauer.
Sein Bruder, Otto Julius von Tschirschky und Bögendorff (* 12. März 1818 in Dresden; † 8. Oktober 1903 ebenda) war ein königlich sächsischer Wirklicher Geheimer Rat und Generaldirektor der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen.
Adolf Leopold von Tschirschky und Bögendorff schlug wie andere Mitglieder seiner Familie eine militärische Laufbahn ein und wurde Offizier. 1870 wurde er im Deutschen Adelslexikon im Rang eines Hauptmannes im Generalstab der sächsischen Armee erwähnt. 1874, drei Jahre nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieg war er bereits im Rang eines Obersts Regimentskommandeur des Schützen-Füsilier-Regiments "Prinz Georg" Nr. 108.[1] 1885 übernahm er als Divisionskommandant von seinem Vorgänger, dem damaligen Generalmajor Alban von Montbé (1821–1911), die 2. Königlich Sächsische Division Nr. 24, die bereits 1867 nach der Restrukturierung der Sächsischen Armee und dem Beitritt Sachsens in den Norddeutschen Bund gegründet wurde.
Tschirschky und Bögendorff hatte die Führung dieses sächsischen Großverbandes vier Jahre lang, bis 1889 inne, als er die Kommandantur an seinen Nachfolger, den Generalleutnant und Freiherrn Bernhard von Holleben-Normann (1824–1897) abgab und fortan dem sächsischen Militär zuletzt als Generalleutnant „z.D.“ (zur Disposition) stand.
Adolf von Tschirschky und Bögendorff wohnte zuletzt in der Wasserstraße 1 und wurde nach seinem Tod auf dem Inneren Neustädter Friedhof beerdigt.
[Bearbeiten] Familie
Adolf Leopold von Tschirschky und Bögendorff heiratete am 26. Mai 1853 in Heynitz Helene Luise Wilhelmine von Heynitz (* 3. Oktober 1832 in Hermsdorf; † 21. November 1862 in Dresden). Aus dieser Ehe entstammten zwei Kinder:
- Agnes Henriette(* 31. Januar 1856 in Dresden; † 1938), die am 20. Mai 1882 in Leipzig den königlich sächsischen Geheimen Rat und späteren Präsidenten der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen, Karl von Kirchbach (1847–1929) heiratete.
- Friedrich Johann (* 6. Januar 1858 in Dresden; † ?), später königlich sächsischer Oberst z.D. und Ehrenritter des Johanniterordens, der am 19. November 1894 in Dresden Gabriele Margarethe von Sahr (* 16. Dezember 1865 in Großenhain; † ?)
[Bearbeiten] Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Preußisches Infanterie=Seitengewehr M/71 beim Königl. Sächs. Schützen=Regiment "Prinz Georg" No 108 auf www.deutsches-blankwaffenforum.de
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Deutscher Uradel, 21. Jahrgang, Gotha, Justus Perthes, 1920
- Das Sächsische Militärwesen im 19. Jahrhundert, Maik Thiem, 1. Auflage 1995, GRIN Verlag, ISBN 978-3-638-72653-5
- Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, 9. Band, Leipzig, Friedrich-Voigt’s-Buchhandlung, 1870
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 1, Nr.1/5, 1892/1896, S. 119 in der SLUB Dresden