Wasserstraße
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[Bearbeiten] Wasserstraße in der Neustadt
"Wasserstraße, ein Teil eines alten landesherrlichen Jagdweges nach der Heide, der deshalb anfänglich der Fürstenweg hieß. Er begann am Schlage vor dem Schwarzen Tore, führte zunächst nach dem 1714 erbauten Militärlazarett (der nachmaligen, 1893 abgebrochenen Garnisonschule), dann nahe der Elbe hin bis in die Gegend des Waldschlößchens und gelangte hier auf die Höhe. Als fahrbarer Weg führte er im 18. Jahrhundert eine Zeitlang den Namen Stolpener Straße (s. Bautzner Straße), doch wurde seit den 1790er Jahren die Benennung An der Elbe üblich, die dem größeren östlichen Teile der Straße auch noch dann verblieb, als man 1829 ihr zwischen der Kasernen- (jetzt Hospital-) Straße und der Glacisstraße befindliches Weststück Wasserstraße benannte. 1840 wurde dieser Name auch auf den bis zur Löwenstraße reichenden Straßentrakt erstreckt."[1]
Die Wasserstraße führte demnach ab 1840 von der Hospitalstraße bis zur Löwenstraße in der Antonstadt.
Im Jahr 1936[2] wurde die Straße in Admiral-Scheer-Ufer umbenannt, zu DDR-Zeiten war ihr Name Reichpietschufer. Heute führt der Verlauf der ehemaligen Wasserstraße von der Wigardstraße über den Rosa-Luxemburg-Platz und das Carusufer bis zum Rosengarten.
[Bearbeiten] Ausgewählte Adressen 1797/99 (An der Elbe)
- Nr. 30 - neben diesem Haus lag das 1713 erbaute Militaͤrlazareth fuͤr die hiesige Garnision
- Nr.31 - Das Neidische Armenschulgestift - Dieses Grundstuͤck gehoͤrt der hiesig. Boͤhmischen Gemeinde - Im Vorderhause. Hr. Friedr Martin Maleck, Lehrer an dieser Armenschule. - Im Hinterhause. Hr. Daniel Traugott Felix, kurfuͤrstl. Alleegaͤrtner, hat die Oekonomie dieses Schulstifts zu besorgen, bey ihm kann man italienische Pappeln, Berberisstraͤuche und andere zu Anlegung englischer Gaͤrten noͤthige Baͤume bekommen.
- Nr. 33 - ab Dezember 1799: die Rumfordsche Suppenanstalt zur Versorgung der Armen im Winter[4] im Haus des Gärtners Johann Gottfried Bormann (eine weitere Station für diese unentgeldliche Vertheilung befindet sich zeitgleich in der damals noch politisch selbständigen Friedrichstadt im Haus Nummer 174).
- Nr. 77 - Neben diesem Hause ist der Ausgang des kurfuͤrstl. Amtsholzhofes - Neben diesem der graͤflich Buͤnauische Garten
[Bearbeiten] Ausgewählte Adressen nach 1829/1840 (Wasserstraße)
- Nr. 1: Adolf von Tschirschky und Bögendorff (1828-1893)
- Nr. 5: Königl. Intendantur (1915/18) - Finanzamt Wasserstraße (1934) - heute Carusufer
- Nr. 7: Volksheim Paulinengarten (1892)[5] - Höhere Töchterschule Wasserstraße / Städtische höhere Studienanstalt für Mädchen (1903) - Höhere Mädchenschule und Dreistufige Studienanstalt Dresden Neustadt (1925) - heute Carusufer
- Nr. 10: Sommerwohnung von Carl Kaskel (1797-1874), Kammerrath und schwedischer Consul (heute Carusufer)
- Nr. 14: Ludwig Gutbier (1873-1951), Kunsthändler
[Bearbeiten] Wasserstraße als Grenze zwischen der Wilsdruffer Vorstadt und der Friedrichstadt
Als Wasserstraße oder An der Wasserseite wurde im 17. und 18. Jahrhundert bis etwa 1790 die Weißeritzstraße bezeichnet.
[Bearbeiten] Wasserstraße in Löbtau und Plauen
Als Wasserstraße wurde von 1865 bis 1904 die Hofmühlenstraße bezeichnet, welche in Altplauen an der Bienertmühle endet. Erstmals wurde die Straße im Jahr 1597 als Wassergasse erwähnt.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens, erschienen in der Reihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, Wilhelm Baensch, Verlagshandung, Dresden 1905, S.153.
- ↑ Adressbuch von 1937
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 450f.
- ↑ Nachricht von dem Fortgange der hiesigen Armen-Versorgungs-Anstalten 1798/99, S. 2
- ↑ Adressbuch von 1892
[Bearbeiten] Weblinks
- Adressbücher: 1840 | 1936