Bernhard von Holleben-Normann
Karl Ludwig Bernhard Friedrich von Holleben genannt von Normann, auch Carl Ludwig Friedrich Bernhard von Holleben-Normann (* 30. Juli 1824 in Unterköditz bei Königsee; † 11. Oktober 1897 in Dresden) war zuletzt im Rang eines königlich-sächsischen General der Infanterie ein sächsischer Heerführer im 19. Jahrhundert. Er entstammte dem alten sächsisch-thüringischen Adelsgeschlecht von Holleben mit dem gleichnamigen Stammsitz bei Teutschenthal im Saalekreis.
1866 gehörte Holleben als Hauptmann bereits dem Generalstab der 2. Infanterie-Division an. Im Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden aus dem Jahr 1868 wird von Holleben als könglich-sächsischer Major im Generalstab geführt und wohnte in der Hospitalstraße 5 in Dresden.[1]
Von 1870 bis 1873 war von Holleben sächsischer Militärbevollmächtigter in Berlin. 1873, bereits als Oberst und in den Freiherrenstand erhoben, wurde von Holleben königlich-sächsischer Generalstabschef. Er hatte diese Position länger als jeder anderer Stabschef inne und übergab dieses Amt erst 1883 an den damaligen Oberst Karl Paul Edler von der Planitz (1837–1902).
Bernhard von Holleben übernahm 1889, nach der Versetzung von Adolf von Tschirschky und Bögendorff (1828–1893) in den Ruhestand als Generalleutnant die 2. Königlich Sächsische Division Nr. 24, die bereits 1867, nach der Restrukturierung der Sächsischen Armee und dem Beitritt Sachsens in den Norddeutschen Bund gegründet wurde. Er führte den sächsischen Großverband bis 1893, als er in den Ruhestand versetzt wurde.
Bernhard von Holleben wohnte zuletzt in der Albrechtstraße 7 in Dresden und wurde nach seinem Tod auf dem Inneren Neustädter Friedhof begraben.
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[Bearbeiten] Familie
Bernhard von Holleben gen. von Normann wurde am 30. Juli 1824 als ältester Sohn des fürstlich-schwarzburgischen Oberjägermeisters Anton von Holleben gen. von Normann (* 5. April 1786 in Rudolstadt; † 4. April 1849 in der Eisenbahn auf der Strecke Erfurt-Weimar), Herr auf Köditz und dessen Ehefrau Ida von Schönberg (* 13. Februar 1803 in Krummenhennersdorf; † 28. Januar 1867 in Rudolstadt), Tochter des königlich-sächsischen Kammerherrn August Friedrich Christoph von Schönberg (1773–1832) geboren.
Bernhard von Holleben heiratete am 8. August 1850 in Ammelshain (bei Wurzen) Henriette Johanna Klementine von der Becke (* 28. Februar 1832 in Ammelshain; † 7. August 1908 in Hosterwitz bei Dresden), Tochter des Gerichtsherrn und Rittergutsbesitzers zu Ammelshain Friedrich Leopold von der Becke (1802–1859). Das Paar hatte sechs Kinder:
- Ida Elisabeth Klara (* 7. Januar 1852 in Leipzig; † 23. März 1921 in Dresden). Sie heiratete am 30. September 1880 in Dresden den königlich-sächsischen Oberstleutnant und fürstlich-Schwarzburgisch-Sondershausener Hofmarschall Ernst Egon von Trützschler (1831–1912). Sie war Mitglied im Verein für Geschichte Dresdens.
- Ludwig Leopold Anton (* 7. Oktober 1854 in Leipzig; † 2. Juni 1926 in Dresden). Er schlug wie sein Vater eine militärische Laufbahn ein und hatte zuletzt den Rang eines königlich-sächsischen Generalleutnants inne. Er war Erbherr auf Köditz und Mitbesitzer und Verwalter der Familiengüter Wildensprung und Luisengrün. Er heiratete am 19. September 1889 in Dresden Helene Eleonore Luise von Rex (1861–1940),[2] Tochter des königlich-sächsischen Generalleutnants Hermann Ernst von Rex (1821–1901). Das Paar hatte zwei Kinder, wovon der Sohn bereits im frühen Kindesalter starb.
- Helene Auguste Mathilde (* 3. März 1856 in Leipzig; † 26. August 1873 in Ammelshain).
- Sophie Margarethe (* 8. Februar 1858 in Leipzig; † 22. Juli 1928 in Dresden), später Stiftsdame des Bernhardinerstiftes in Rudolstadt.
- Leopold Ludwig Hans (* 25. Oktober 1862 in Leipzig; † 28. März 1863 ebenda).
- Hans Ludwig (* 21. Dezember 1865 in Dresden; † 28. Januar 1866 ebenda).
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- Sächsischer Militär-St.-Heinrichsorden, Ritter
- Sächsischer Verdienstorden, Großkreuz
- Sächsischer Albrechtsorden, Großkreuz
- Sächsischer Albrechtsorden, Komthur 2. Klasse mit Kriegsdekoration
- Sächsisches Dienstauszeichnungskreuz
- Bayrischer Militärischer Verdienstorden, Großkreuz
- Zivil-Verdienstorden der Bayrischen Krone
- Österreichischer Franz-Joseph-Orden, Großkreuz
- Österreichischer Militär-Verdienstkreuz mit Kriegsdekoration
- Portugiesischer San-Bernato-d'Aviz-Orden mit dem Stern
- Preußischer Kronenorden, Komthur 1. Klasse
- Eisernes Kreuz 1. Klasse
- Sächsisch-Weimarischer Hausorden vom Weißen Falken, Großkreuz
- Scharzburg-Rudolstädtisches Ehrenkreuz mit den Schwertern
- Württembergischer Friedrichsorden, Komthur 2. Klasse mit den Schwertern
- Sachsen-Ernestinischer Hausorden, Großkreuz
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 2, 1897-1900, Onlineausgabe der SLUB Dresden, S. 72
- vdB Website auf MyHeritage
- Stammreihen-Datenbank des deutschen Adels auf www.schlossarchiv.de
- Das Sächsische Militärwesen im 19. Jahrhundert, Maik Thiem, 1. Auflage 1995, GRIN Verlag, ISBN 978-3-638-72653-5
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden, 1868
- ↑ Stammreihen des Adels auf www.stammreihen.de