Annenkirchhof

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Nachdem die Wettiner in Dresden ihre ständige Residenz einrichteten, steigerte sich auch die Einwohnerzahl in der Stadt und ihren Vororten. Bald erreichten im 16. Jahrhundert die beiden vorhandenen Friedhöfe um die Frauenkirche und am Bartholomäushospital (am Freiberger Platz) ihre Kapazitätsgrenzen. Die zunehmende Bürgerzahl der Wilsdruffer Vorstadt wandten sich 1578 an den Kurfürst mit der Bitte, ein Grundstück für Kirche und Kirchhof zugewiesen zu erhalten. Durch kurfürstlichen Erlass bekamen die Vorstädter am 9. März 1578 den soge­nannten Barchenthof (das Gelände um die heutige Annenkirche) mit den vorhanden Gebäuden zur Einrichtung von Kirche, Kirchhof, Schule und Pfarrhaus. Schon am darauffolgenden Tag fand hier die erste Beerdigung statt, und bereits am Annentag, dem 26. Juli 1578, erfolgte die Kirchweihe der Annenkirche, welche vermutlich durch Ausbau eines vorhandenen Gebäudes eingerichtet wurde.

Die Einwohnerzahl der Wilsdruffer Vorstadt stieg im 17. Jahrhundert weiter stark an, so dass nicht nur der Kirchenbau vergrößert werden musste, sondern auch der Gottesacker. Um 1700 erreichte der Kirchhof seine größtmögliche Ausdehnung innerhalb der vorhandenen Bebauung. Ein neues Grund­stück im Umfeld der Annenkirche musste gesucht werden, um dort einen zweiten Annenfriedhof einrichten zu können.

Der Kirchhof um die Annenkirche verlor nun zunehmend an Bedeutung. Man ver­kleinerte seinen Umfang und gab ihn schließlich um 1820 auf, während die Beseitigung der Grüfte und Grabmale noch weitere Jahre andauerte. All­mählich rückte auch die städtische Bebauung auf die alten Friedhofs­flächen.

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