St.-Bartholomäus-Kirche
Die St.-Bartholomäus-Kirche (auch Bartholomäuskapelle, Bartholomäuskirche oder Bartholomäuskirchlein) war die Kapelle bzw. später die Kirche des Hospitals zum Sünder Siechen in der Wilsdruffer Vorstadt, welches später nach dem Sakralbau Bartholomäusspital genannt wurde.
Das Hospital zum Sünder Siechen wurde nach Otto Richter Mitte bis Ende des 13. Jahrhunderts als sogenanntes Leprosorium, also Spital für Aussätzige, vom Rat der Stadt Dresden gegründet. Bereits in der Gründungszeit ist aus hygienischen Gründen heraus von der Existenz einer Kapelle für die Erkrankten auszugehen.
Sie war auch die Kirche der Gemeinden Poppitz und Fischersdorf. 1391 wurde der Weihbischof Nicolaus Platow, der vom wundertätigen Wasser der hier befindlichen Bartholomäus-Quelle vom Aussatz geheilt worden sein soll, hier begraben.
1519 wurde die Kirche neu erbaut. Paul Pretzschner oder Preschner wurde 1574 der letzte Pfarrer der Bartholomäuskapelle und 1578 - 1581 der erste Pfarrer der Annenkirche. Er musste aber weiterhin jährlich viermal in de Bartholomäuskirche predigen, auch den Hospitalitinnen das Abendmahl reichen.
[Bearbeiten] Quellen
- Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat), Bd. 1, S. 58