Bernhard Teichmann

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche

Carl Friedrich Heinrich Bernhard Teichmann (* 1845 in Reichenau bei Zittau; † 1. Oktober 1895 in Dresden)[1] war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt als Kommandeur des 1. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12 im Rang als Oberst.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Carl Friedrich Heinrich Bernhard Teichmann entstammte der sächsischen Beamten- und Offiziersfamilie Teichmann aus Oschatz und Zwickau. Die Familie Teichmann war über Marie Natalie geb. Teichmann (18111857), Tochter von Carl Heinrich Teichmann (17761846), der zweiten Ehefrau des Schneeberger Kaufmanns Heinrich Schnorr (18051879), mit der Familie Schnorr von Carolsfeld verwandt.[2][3] Die Reichenauer Linie der Familie Teichmann geht auf George Teichmann (* um 1700) zurück.[4] Noch 1911 ist ein August Teichmann als Bauerngutbesitzer in Reichenau verzeichnet.[5] Zur Familie gehörte auch Balduin Teichmann (18511927), der Schwiegersohn des Buchhändlers und Verlegers Ernst Keil.

Bernhard Teichmann war mit Meta Teichmann verheiratet. Seine Witwe zog nach seinem Tod in die Holbeinstraße 28.[6] Das Ehepaar Teichmann hatte zwei Söhne:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Teichmann begann seine militärische Laufbahn am 1. April 1859 als Kadett in der Artillerieschule. Dort 1864 noch Artillerieschüler der 1. Division (oberste Klasse der Schule), wurde er am 1. Januar 1865 zum Portepee-Junker und damit Offiziersanwärter ernannt, mit gleichzeitiger Versetzung zum Fuß-Artillerie-Regiment in Dresden. Teichmann ist erstmals 1866 im Dresdner Adressbuch, anfangs in der alten Neustädter Kaserne in der Wiesenthorstraße 5 verzeichnet.[8]

Am 1. März 1865 erhielt Teichmann sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Leutnant der Artillerie. 1866, während des Deutschen Krieges diente er in der 5. Batterie des mittlerweile zum Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12 umbenannten Truppenteils des Artilleriekorps, zu dieser Zeit unter der Führung des von Oberst Bruno Julius Otto Köhler. Am 27. Februar 1869 wurde Teichmann zum Premier-Lieutenant befördert und gleichzeitig zum Festungs-Artillerie-Regiment Nr. 12 versetzt. Dort wurde er stellvertretender Kompaniechef der 1. Kompanie in Dresden. Während des Deutsch-Französischen Krieges ging er wieder zurück zum Feld-Artillerie-Regiment Nr. 12 und erhielt während des Krieges für seine Tapferkeit drei Ritterkreuze sowie das preußische Eiserne Kreuz. Nach dem Krieg erfolgte seine Rückversetzung zum sächsischen Festungsartillerie-Regiment. So kam er wieder nach Dresden, während die ersten vier Kompanien und der Stab dieses Truppenteils im Standquartier im besetzten Metz beim XV. deutschen Armee-Korps verblieb. 1872 wurde Teichmann zur 5. Kompanie des Festungsregiments auf die Festung Königstein versetzt.

1873 übernahm Teichmann - immer noch als Oberleutnant - die 2. Batterie des Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12 „Corps-Artillerie“ und wurde damit nach Radeberg versetzt. In der Dienststellung als Batteriechef wurde Teichmann am 26. Juni 1874 zum Hauptmann 2. Klasse befördert. 1877 zum Hauptmann 1. Klasse erhoben, versetzte man ihn 1880 in die 7. Batterie nach Riesa. Dort wurde Teichmann 1884 Batteriechef der 2. reitenden Batterie. In Riesa wohnte er in der Pausitzerstraße 5.[9]

18. September 1885 wurde Teichmann unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zum etatmäßigen Stabsoffizier im 2. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 28 ernannt. Diese Artillerieeinheit war mit dem Regimentsstab in Dresden disloziert, der 1. Abteilung (1.-4. Batterie) in Pirna und der 2. Abteilung (5.-8. Batterie) in Freiberg. Ab 1886 gab es dann auch eine 3. Abteilung, die ebenfalls in Pirna stationiert wurde. Zu dieser Zeit bezog Teichmann eine Wohnung in der Bautzner Straße 12.[10] 1887 ernannte man Teichmann zum Kommandeur der 2. Abteilung des 2. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 28 in Freiberg. Dort blieb er bis 1889. Im gleichen Jahr wechselte er in das 3. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 32, wo er Kommandeur der 1. Abteilung wurde, die ebenfalls in Freiberg disloziert war, während die 2. Abteilung sich in Roßwein befand. In Freiberg wohnte Teichmann in der Körnerstraße 6.[11]

Mit der am 22. Januar 1890 erfolgten Beförderung zum Oberstleutnant wurde Teichmann neuer Kommandeur des 1. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12. Er übernahm den Dienstposten von Oberst Herrmann Gottlob Friedrich Haberland. Diesmal zog Teichmann in Dresden in die Löwenstraße 4,[12] wo er bis zu seinem Tod lebte. In der Dienststellung als Regimentskommandeur wurde Teichmann am 24. März 1893 zum Oberst befördert. Der Stab, die 1., 2. und 3. Abteilung des Regiments befanden sich in Dresden, die reitende Abteilung etatmäßig normal in Königsbrück, befand sich 1894 vorläufig in Riesa.

Am 31. Dezember 1894, nach über 35 Jahren Dienstzeit in der sächsischen Armee, wurde Teichmann unter Fortzahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis des Tragens der Uniform in der Öffentlichkeit als Oberst z.D. (zur Disposition) in den Ruhestand verabschiedet. Er wohnte zuletzt in der Dresdner Neustadt in der Löwenstraße 4.[13] Teichmann erarbeitete eine Stammtafel der sächsischen Familie Teichmann, die von Hans Schnorr von Carolsfeld 1940 überarbeitet wurde.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Schnorr von Carolsfeld: Arbeitskatalog zum genealogischen Nachlaß der Familie Schnorr von Carolsfeld, Digitalisat der SLUB, S. 566ff.
  3. Genealogische Unterlagen und Briefe zur sächsischen Beamten- und Offiziersfamilie Teichmann aus Oschatz / Zwickau , Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek (Dresden) ; Nachlass der Familie Schnorr von Carolsfeld, Datensatz im Kalliope-Verbund
  4. Datensatz auf Gedbas
  5. Adreßbuch und Fremdenführer für Kreis Bolkenhain 1911, [https://adressbuecher.genealogy.net/addressbook/entry/54747a091e6272f5d17d72da Datensatz auf Gedbas
  6. Adressbuch Dresden 1896, S. 850, SLUB
  7. Datensatz auf Ancestry
  8. Adressbuch Dresden 1866, S, 298, SLUB
  9. Adressbuch Riesa 1884/85, S. 43, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1886, S. 522, SLUB
  11. Adressbuch Freiberg 1889, S. 139, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1893, S. 752, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1895, S. 1225, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge