Blaschka-Sammlung
Zu den Blaschka-Modellen gehörte eine Vielzahl zoologischer bzw. botanischer Modelle aus Glas von Vater Leopold Blaschka (* 27. Mai 1822 in Böhmisch-Aicha (Český Dub) - † 3. Juli 1895 in Hosterwitz) und seinem Sohn Rudolph (* 17. Juni 1857 - † 1. Mai 1939 ebenda).
Als im Jahr 1863 auf den Sitzungen der ISIS die ersten Quallen und Seeanemonen von Leopold Blaschka präsentiert wurden, erregten sie schon damals das Staunen aller Anwesenden in hohem Grade. Dabei war es vor allem dem Vermittlungseifer und wissenschaftlichen Know-How von Ludwig Reichenbach (1793-1879) zu verdanken, das die Blaschkas später vor allem in Amerika zu Weltruhm gekommen sind[1].
Im über 50jährigen Zeitraum von 1877 bis 1936 entsteht eine Pflanzenkollektion von 847 Modellen ausschließlich für die Ware-Sammlung der Botanischen Fakultät der Harvard-Universität in Boston, USA. Zusätzlich entstehen mehr als 3000 Objekte mit Detaildarstellungen von Blütenteilen sowie Quer- und Längsansichten von Fruchtknoten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Familie Blaschka
- Leopold Blaschka (* 27. Mai 1822 in Böhmisch-Aicha (Český Dub) - † 3. Juli 1895 in Hosterwitz bei Dresden, verh. mit Carolina Riegel)
- Rudolf Blaschka (* 17. Juni 1857 - † 1. Mai 1939 in Hosterwitz bei Dresden, verh. mit Frieda Richter)
- Wohnung und Werkstatt in Hosterwitz, Dresdner Straße 101, sowie früher Kleine Schießgasse 2, ab 1877 Kaulbachstraße 11
- Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof in Dresden-Hosterwitz
"Nicht nur Glasfachleute staunen immer noch über die außerordentliche handwerklich-künstlerische Qualität der Blaschka-Arbeiten. Dabei verwendeten Vater und Sohn ausschließlich konventionelle Materialien wie Glasstäbe und Glasrohre unterschiedlicher Abmessungen und in verschiedenen Farben. Drahtgestelle lieferten den konstruktiven Unterbau. Später gingen die beiden Künstler dazu über, manchmal nicht nur bestimmte Farbgläser zu verwenden, sondern ihre Modelle nachträglich zu bemalen, um der originalen Farbigkeit der lebenden Vorbilder noch näher zu kommen. AR Dr. Bruno P. Kremer, Universität zu Köln
[Bearbeiten] Ausstellungen und Sammlungen
- Harvard Museum of Natural History, Cambridge (USA)
- Corning Museum of Glass, New York (USA)
- Invertebrate Models at Cornell University, Ithaca (USA)
- National Museum of Ireland, Dublin (Irland) - Erster Blaschka-Kongress
- Museo di Storia Naturale e del Territorio, Calci bei Pisa, (Italien)
- Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin
- 38 Dinge Uni Tübingen
- Gläserne Geschöpfe des Meeres – Modelle aus der Dresdner Werkstatt Blaschka. Fotografien von Heidi und Hans-Jürgen Koch
Technische Sammlungen Dresden, 13. März bis 18. Mai 2008
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Vortrag von Prof. Dr. Christoph Neinhuis im Lingnerschloss am 29. August 2014
[Bearbeiten] Literatur
- Martin Lindner, Heidi und Hans-Jürgen Koch in "Vorsicht, Geschöpfe aus Glas!", GEO Magazin 12/2006, S. 98
- Sabine Hackethal 2006. Faszination des Unscheinbaren – Zoologische Modelle in Lehre und Ausstellungen.
- In: WIEGMANN, K. & NIEPELT, M. (eds): Kunstformen des Meeres: Zoologische Glasmodelle von Leopold und Rudolf Blaschka 1863–1890: 69–81. Tübinger Kataloge 74
- Kremer, B.P.: Natur im Museum: Die Glasblumen-Sammlung in Harvard. Natur & Museum 131, 69-74 (2001)
- Künstler am Dresdner Elbhang Band 1, Elbhang-Kurier-Verlag, Dresden 1999. ISBN 978-3-936240-01-6, S. 24f. 1999
- Henri Reiling (1998): The Blaschkas’ Glass Animal Models: Origins of Design. Journal of Glass Studies 40 : 105-26.
- Kessler, C. G. & H. D. Russell. 1978. Leopold and Rudolph Blaschka's nudibranch glass models. Nautilus, Vol. 92, No. 4, Pp. 167-172