Centraltheater

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Das von 1898 bis 1900 erbaute Centraltheater befand sich an der Waisenhausstraße 6[1] in der Seevorstadt und wurde vom renommierten Architekturbüro Lossow & Viehweger für Heinrich Mau [2]entworfen, die Finanzierung des Gebäudes übernahm Heinrich Mau, zum kleineren Teil der spätere Eigentümer, die Bank für Bauten,[3] welche auch für die Nr. 4, 8 und 10 verantwortlich zeichnete. Zur Innenausstattung zählte ein von Hans Unger (18721936) gestalteter Hauptvorhang, der in dieser Zeit wohl nicht unumstritten gewesen sein dürfte, vom Motiv her stand er auch für das angebotene Programm – Operetten- und Varietéabende. Das erste Mal hob er sich am 21. November 1898.[4] Ab 1903 wurden als Schlussnummer des Programms etwa zehn Minuten kurze Filmzusammenstellungen gezeigt.[5]

Das Centraltheater war mit einer für Dresden neuartigen Ladenpassage kombiniert. Im Handbuch der Architektur führt Alphons Schneegans dazu aus: die Zentral-Theater-Passage verbindet die Prager Straße mit der Waisenhausstraße und dem Trompeterplatz. Es liegen an derselben keine eigentlichen Ladengeschäfte, sondern nur Schaufenster von Läden, die selbst ihre Zugänge von den anliegenden Straßen haben[6]. Hier befand sich außerdem ein Theatercafé Wiener Art, [7] später zur Kleinkunstbühne umgebaut, ein Bierkeller, ein Weinrestaurant und ein Billardraum.

Weil gegen Ende des Zweiten Weltkrieges die Operettentheater ihren Spielbetrieb einstellen mussten, wurde das Centraltheater 1944/45 als Kino genutzt. Es nannte sich „Ufa im Central-Theater“.[8]

Bei den Luftangriffen vom 13. Februar 1945 wurde das Gebäude ausgebombt, dabei verbrannte auch der Vorhang. In den 1950er Jahren wurden die verbleibenden Reste abgetragen, die Schauspieler schlossen sich als Central-Theater-Spielgemeinschaft zusammen und traten an Orten wie dem Faunpalast auf.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Adressbuch für Dresden und seine Vororte, 1900
  2. Gedenktafel am ehemaligen Zugang Prager Straße.
  3. Die Sächsischen Aktien-Gesellschaften und die an sächsischen Börsen kurshabenden Staatspapiere, sonstige Fonds und Industriewerte, Band 9, Seite 48, 1900/1901.
  4. Leipziger Tageblatt und Anzeiger, Abendausgabe, 23.11.1898.
  5. Carola Zeh: Lichtspieltheater in Sachsen. Hamburg 2007, S. 182/183.
  6. http://www.europeana.eu/portal/record/09404/id_oai_www_dbc_wroc_pl_12609.html S. 114
  7. Dresdner Journal, Seite 2039, vom 03.11.1899
  8. Carola Zeh: Lichtspieltheater in Sachsen. Hamburg 2007, S. 183.

[Bearbeiten] Weblinks

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