Clara Kühl

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Clara Kühl (* 22. April 1870 in Leipzig) leitete seit 1897 den evangelischen Arbeiterinnenverein in Dresden, der 1894 als erster ev. Arbeiterinnenverein in Deutschland von Hedwig von Broecker gegründet worden war. Ausgehend von dieser Arbeit entfaltete Clara Kühl ein umfassendes Engagement für die Arbeiterinnenvereine und Sozialarbeit überhaupt. Sie hielt 1904 auf der 5. Generalversammlung des DEF in Hameln einen Vortrag "Arbeiterinnenorganisation": Man solle nicht bei der Arbeiterinnenwohlfahrt stehenbleiben, sondern die Arbeiterin zur Mitarbeit heranziehen und sie allmählich zur eigenen Vertretung ihres Standes befähigen. Als Folge dieses Vortrags kam es zur Gründung der Kommission zum Studium der Arbeiterinnenfrage im DEF. Kühl leitete diese Kommission von 1904 bis 1907. Der DEF beschloss 1907 in Potsdam die Gründung eines Verbandes evangelischer Arbeiterinnenvereine in Deutschland. Am 21. Oktober 1908 fand die Gründungsversammlung in Kassel statt (acht Vereine, 800 Mitglieder), 1909 erfolgte der Anschluss an den DEF. Aufgenommen werden konnten nur Vereine, in deren Vorständen Arbeiterinnen Mitglied waren.

Im Verband der Berufsarbeiterinnen der Inneren Mission gab Clara Kühl den Anstoß zur Bildung einer eigenen Fachgruppe "Fabrikfürsorge".

1913 unterrichtete Kühl in Dresden das Fach "Fürsorge für Fabrikarbeiterinnen" im "Instruktionskursus über weibliche Liebestätigkeit“ des Landesverbandes für christlichen Frauendienst der Inneren Mission. 1923 wurde sie vom Kirchenregiment als erste Frau in die Ev.-luth. Landessynode berufen. Sie gehörte der Landessynode bis 1933 an. Seit Oktober 1926 war sie Vorsitzende des Verbandes evangelischer Arbeiterinnenvereine in Deutschland.

Kühls Wohnung befand sich in der George-Bähr-Straße 5 I.

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