Diskussion:Johann Christoph Arnold
[Bearbeiten] Arnold beauftragte Christian Traugott Weinlig?
Dato lese ich:
- "Christian Traugott Weinlig erhöhte dann für ihn das dem Goldenen Ring benachbarte Haus Altemarkt Nr. 148 (nach 1839 Webergasse 39 und nach 1889 Webergasse 2) um zwei Geschosse."
Dieser Fakt findet sich auch in de-wiki (Webergasse), aber auch hier im Stadtwiki-dd mehrfach. Ich weiß nicht, wo der hergeflogen kommt!
Hier nochmal der Text vom Jahreswechsel 1803/1804 (habe den zum Glück auf eine Disk. gesichert, der Link funzt gerade nicht):
Handlungsnachrichten. Nachdem das ehedem dem D. Richter ertheilt gewesene gnaedigste Privilegium einer Buch= und Kunsthandlung allhier anderweit gnaedigst confirmiret, und von den nunmehrigen Besitzern dieses Privilegii, eine Societaetshandlung unter der Firma:
- Arnoldische Buch= und Kunsthandlung zu Dresden
errichtet worden, und einstweilen in einem Gewoelbe am Altenmarkte im goldnen Ringe gefuehrt werden soll, so wird solches einem verehrlichen Publiko hiermit ergebenst bekannt gemacht.
Gedachte Buch= und Kunsthandlung wird es sich zur Pflicht machen, von den neuesten in= und auslaendischen Schriften, Musikalien und Landkarten stets ein vollstaendiges Sortimentlager zu fuehren, alle andere Bestellungen aber, besonders auf franzoesische Schriften so geschwind als moeglich zu besorgen, und bei allen die billigsten Preiße zu stellen.
Wir bitten daher alle Bibliothekbesitzer und Buecherfreunde um ihr guetiges Zutrauen und versichern bei betraechtlichen Bestellungen alle billige Vortheile welche von soliden Buchhandlungen zu erlangen sind.
Auch hoffen wir, daß Privatpersonen welchen das Geschaeft des Buchhandels nicht gestattet ist, sich hinfuehro auch nicht mehr damit befassen werden, weil wir sonst genoethiget seyn wuerden, das dieser Buchhandlung nach dem gnaedigst confirmirten Privilegio zustehende Jus prohibendi durch obrigkeitliche Huelfe anwendbar zu machen.
Dresden, am 28. Dec. 1803.
Aus: Dresdner Anzeigen. 1tes Stueck. Montags den 2. Januar 1804. In: Dresdner politische und merkantilische Anzeigen nebst gemeinnuetzigen Beitraegen fuer Vaterlandsfreunde, Paedagogen, Kaufleute, Kuenstler und Oekonomen. 1804. Zweiter Jahrgang. Erster Band. Monat Jenner bis Juni. Im Churf. Saechs. priv. Adreßcomptoir.
Ende 1803 fing Arnold - branchenüblich wohl mit dem Weihnachtsgeschäft - erst einmal "in einem Gewoelbe am Altenmarkte im goldnen Ringe" an - dem Haus am alten Markt 149, benachbart zu seinem späteren Geschäftslokal am alten Markt 148 (Ecke zur Webergasse). Weinlig verstarb schon Ende 1799. Ich halte es langsam für eine Mär, daß Weinlig für Arnold das Haus am alten Markt 148 um zwei Stockwerke erhöht hat - entweder nicht für Arnold, oder Arnold hat einen anderen beauftragt - Tote können es nicht mehr ;-).
--Methodios 18:18, 12. Aug. 2024 (CEST)
- P.S. Die logische Verknüpfung ist: warum sollte Arnold Ende 1803 in den Goldnen Ring einziehen, wenn Weinlig ihn zu Lebzeiten (bis 1799) das Eckhaus daneben hergerichtet hätte? Kann ich nicht nachvollziehen. Ich vermute mal, hier liegen irgendwelche Verwechslungen vor, weil Arnold drei Standorte am Altmarkt hatte: erst Nr. 7 (1799), dann Nr. 149 (1803), und erst zuletzt Nr. 148 (1809). Die Adressbücher sehen dünn aus für diese Zeit, 1804 ist Arnold noch nicht einmal einer Erwähnung wert. Und das nächste AB gibt es erst wieder 1809 "nach 15 Jahren" - wie auch immer das gemeint sein soll. --Methodios 19:06, 12. Aug. 2024 (CEST)
[Bearbeiten] Lesemuseum
Dato steht im Artikel:
- "Er eröffnete 1795 eine Leihbibliothek im Blockhausgäßchen, die er später zum Lesemuseum erweiterte, und wechselte 1798 zwischenzeitlich nach Pirna, wobei er in Dresden ansässig blieb. Seine Wohnung hatte er in der Großen Meißnischen Gasse 1, wo er im dritten Stock seine Lesebibliothek unterhielt, und Alte Markt 7 wohnte. Beim Verkauf des Pirnaer Buchhandels an seinen Stiefsohn wurde ihm allerdings ein Scheingeschäft nachgesagt, das erneuten Widerständen der Dresdner Buchhändler vorbeugen sollte. Nach Dresden zurückgekehrt gründete Arnold eine neues Lesemuseum, das er von 1801 bis 1805 und 1825 bis 1834 betrieb. 1802 rief er den Dresdner Journallesezirkel ins Leben - in seinem Lesemuseum lagen 150 politische und wissenschaftliche Zeitschriften des In- und Auslandes bereit. Das Museum wurde zu einem Treffpunkt für den Gedankenaustausch und zu einem Instrument der politischen Bildung.
Geht für mich irgendwie drüber und drunter. War die Leihbibliothek nun Blockhausgäßchen oder in der Großen Meißnischen Gasse 1? Wohnte er nun Große Meißnischen Gasse 1 oder Alte Markt 7? Oder in Pirna zu der Zeit? Oder war das auch nur eine Finte von ihm? Es bleibt die Frage, ob nicht nur Arnolds Verlag und Pinther in Pirna ansässig waren. Eine "Rückkehr" war wohl nicht nötig. Das Lesemuseum wurde auf jeden Fall durchgängig betrieben - offenbar nur geteilt (wie auch zu dieser Zeit in Hamburg). Auch die Jahre des Lesemuseums gehen mir zu durcheinander. Nach den ABs gab es " Das Arnoldische Museum, am alten Markt, 148" auch noch 1809 und das "Das Arnoldische Lesemagazin, am alten Markt 148" sogar noch 1810 bis 1820 (1822 nicht mehr verzeichnet, 1821 fehlt). --Methodios 07:43, 16. Aug. 2024 (CEST)