Altmarkt
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[Bearbeiten] Beschreibung
Der Altmarkt ist ein großer Marktplatz im Zentrum von Dresden, begrenzt von Kreuzkirche, Altmarkt-Galerie und Kulturpalast. Besonders bekannt ist der Platz durch den Striezelmarkt, dem jährlich stattfindenden Dresdner Weihnachtsmarkt.
Der Altmarkt (früher auch der Alte Marckt) war die geistige und räumliche Mitte Dresdens seit der Gründung der Stadt. Der Markt war auch der Mittelpunkt des regelmäßigen, schachbrettförmigen Straßengefüges. Seinen Namen bekam der Altmarkt als Abgrenzung zum Neumarkt erst ab Mitte des 16. Jahrhunderts, als das Gebiet um die jetzige Frauenkirche, die sogenannte Frauenvorstadt das zuvor etwa vier Jahrhunderte vor den Toren der befestigten Stadt Dresden gelegen hatte, mit in die Stadt einbezogen wurde.
Der Altmarkt war seit der Stadtgründung der Sitz von den höchsten städtischen Institutionen wie dem Stadtrat sowie den angeschlossenen Behörden.
[Bearbeiten] Geschichte
- 1370 erste urkundliche Erwähnung des Marktes (Altmarkt) als circulus (Ring), 1400 als Margt, 1410 als Ring und 1452 als forum[1]
- 1452: als „forum“ aufgrund der fast quadratischen Form des Platzes bezeichnet
- 1467: Johann Hüfner gründet die spätere Marien-Apotheke im Haus 10 neben der Kreuzkirche[2]
- unter Kurfürst Moritz (1521-1553) erfolgt die Herstellung des Neuen Marktes als der Alte Markt, kurz Altmarkt
- ab dem 16. Jahrhundert: Schauplatz höfischer Fest und Turniere
- Dezember 1707: Beginn der Abtragung des alten Rathauses auf dem Altmarkt, vorher hatte man das Eckhaus der Schreibergasse, welches nachmals ein Kaufmann Sohrmann kaufte, zum Rathause eingerichtet[2]
- 1854: entsteht das Kaufhaus Renner an der Südseite/Südostseite des Altmarktes und war bis zu seiner Zerstörung 1945 ein bekanntes Warenhaus mit der ersten Rolltreppe in Dresden
- 1880: Errichtung des historischen Siegesdenkmals (auch: Viktoria) auf dem Altmarkt. Sie sollte an den deutsch-französischen Krieges 1870/1871 erinnern.
- 1945: Zerstörung aller Gebäude des historischen Altmarktes, durch die alliierten Luftangriffe 13. Februar 1945
- 1945: Die Verbrennung der Leichen von tausenden Opfern dieses Angriffes ist der traurige Tiefpunkt auf dem Altmarkt, um den 25.2.45. Fotos von Walter Hahn in der SLUB/Fotothek: [1]
- 1953: Beginn des Wiederaufbaues in veränderter Größe, damit (DDR-Zeiten) Kundgebungen anlässlich des 1. Mai abgehalten werden konnten (Grundsteinlegung: Walter Ulbricht)
- 1969: an der nördlichen Front entstand der Dresdner Kulturpalast
- 1990: nach der Wende wird die erste Reihe (Südseite; Kaufhaus Renner) mit zwei eckigen Neubauten geschlossen
- 2007: Bau einer modernen Tiefgarage; seit der Fertigstellung ist auf dem Altmarkt Parken verboten
- 2009/2010: weitere Bebauung der Südseite (Dresdner Bank bzw. Commerzbank, NH Hotel)
- 2022/2023: Erneuerung des Leitungssystems unter dem Altmarkt, barrierefreies Pflaster
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- ehemals Nr. 7: Gebrüder Eberstein; 1933 Neubau Deutsches Familien-Kaufhaus (DeFaKa)
- ebenda: Traugott Leberecht Pochmann, Historienmaler (1797)
- ehemals Nr. 9: Kaufhaus Metzler
- ehemals Nr. 11/12/13: Kaufhaus Renner (1935)
- Nr. 13: Eduard Grube: Arzt, Sozialmediziner und Gesundheitspolitiker
- Nr. 13: Letzte Filiale der Dresdner Bank, obwohl Commerzbank
- Nr. 14: Industrieladen "Foto—Kino—Optik", Vertragswerkstatt des VEB Pentacon[3]
- Nr. 20: Wilhelm Macke: Professor für Theoretische Physik an der TH Dresden
- ehemalige Nr. 20: Kaufhaus Renner (1845)
- ehemalige Nr. 23: Konditorei Kreutzkamm (1855)
[Bearbeiten] Fotos
[Bearbeiten] Fotos Tiefgarage zur Einweihung 31.10.2008
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 4 - ↑ a b Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat)
- ↑ Vertragswerkstätten-Verzeichnis, Stand: Januar 1971, S. 9f
- 1756 Dresden – Dem Mythos auf der Spur, Asisis monumentales 360°-Panorama der Barockzeit in Dresden, Kathrin Francik/ Ulla Heise, Asisi Visual Culture GmbH, 2. Auflage 2009, ISBN 978-3-00-029599-7