Striezelmarkt
Der Striezelmarkt gilt mit seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1434 als einer der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Seinen Namen erhielt der Markt der ursprünglichen Bestimmung nach dem Feilbieten des Dresdner Christstollens (Striezel, auch Struzel). Einmal abgesehen von zahlreichen Imbiss- und Glühweinbuden gibt es weihnachtliches Kunsthandwerk und das Stollenfest zu bewundern. Jährlich besuchen rund 2,5 Millionen Gäste den Striezelmarkt.[1]
Seit 1992 werden auf dem Striezelmarkt nur noch wiederverwendbare Keramiktassen genutzt. Das hatte der Stadtrat zuvor beschlossen. Die Tassen sind als Sammlerstücke beliebt.[2]
Erstmalig nach dem Krieg sagte 2020 die Stadt Dresden den 586. Dresdner Striezelmarktes ab. Dresden hatte lang für ihre Weihnachtsmärkte gekämpft und intensiv an Konzepten gearbeitet, die eine Durchführung unter Corona-Bedingungen ermöglichen könnte. Mit den Ankündigungen der Bundesregierung, die Coronaschutzmaßnahmen nicht zu lockern, mussten die Märkte für 2020 absagt werden.[3] Am 19. November 2021 wurden auch alle Weihnachtsmärkte für 2021 abgesagt.[4]
- Siehe auch Dresdner Weihnacht
[Bearbeiten] Geschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg fand kein Striezelmarkt, sondern eine „Weihnachtsmesse 1945“ statt. Vom 5. bis 13. Dezember wurden in einem Gebäudeflügel der ehemaligen Goehle-Werke an der Riesaer Straße Spielzeuge ausgestellt, Märchen vorgelesen, Puppentheater gespielt, außerdem gab es Tanzvorführungen und der Kreuzchor sang. Im Folgejahr zog die Weihnachtsmesse in die damalige Stadthalle in der Albertstadt, das heutige Militärhistorische Museum. Bis 1967 wurden dort ab dem ersten Adventssonntag verschiedene Waren angeboten, geschnitzte, gedrechselte und geklöppelte Kunstwerke gezeigt und eine große Modelleisenbahnanlage präsentiert.
Der Striezelmarkt zog 1954 in die Innenstadt zurück: Zunächst wurde er auf dem Theaterplatz abgehalten, 1955 und 1956 auf den Altmarkt, später an der Webergasse, Wallstraße, Gewandhausstraße, Weißen Gasse und Kreuzstraße. In den 1970er Jahren fand der Striezelmarkt mehrfach auf dem Fucikplatz (heute Straßburger Platz) statt, kehrte aber 1977 wieder auf den Altmarkt zurück.[5]
[Bearbeiten] Quellen
- Folke Stimmel u. a.: Stadtlexikon Dresden A – Z. 2., überarbeitete Auflage, Verlag der Kunst, Dresden 1998, ISBN 3-364-00304-1.
- Wikidata
- ↑ Pressemitteilung Stadt Dresden, 22.12.2010
- ↑ Bettina Klemm: Kommentar: Tassenirrsinn mit Methode. In: SZ 1.12.2015
- ↑ dresden.de, Meldung vom 20.11.2020.
- ↑ Absage Striezelmarkt und weiterer Weihnachtsmärkte, dresden.de, Meldung vom 19.11.2021.
- ↑ Ralf Hübner: So war der Striezelmarkt nach dem Krieg. In: saechsische.de 19.12.2021