Siegesdenkmal

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ehemaliges Siegesdenkmal (Germaniadenkmal) auf dem Altmarkt
Altmarkt mit Siegesdenkmal, Kreuzkirche und Rathausturm

Das Siegesdenkmal, auch als Germaniadenkmal bezeichnet, ist ein ehemaliges Denkmal, das bis 1946 auf dem Altmarkt stand.

[Bearbeiten] Geschichte und Beschreibung

Nach dem gewonnenen Deutsch-Französischen Krieg 1870 bis 1871 errichtete Robert Henze (18271906) bis zum 1. September 1880 in der Mitte des Altmarktes aus Mitteln der Güntz-Stiftung ein Siegesdenkmal. Wegen der auf dem Sockel dargestellten Frauengestalt "Germania" wurde es auch Germaniadenkmal genannt.

Der übermannshohe Sockel bestand aus schwedischem roten Granit. Die Frauengestalt „Germania“ wurde aus einem Block aus karrarischem Marmor herausgemeißelt. Die Statue stützte die linke Hand auf den Reichsschild mit dem deutschen Adler. In der rechten Hand hielt sie eine mit einem Lorbeerkranz geschmückte Reichsfahne.

Der Unterbau bestand aus Wiesaer Grünstein, die Stufen aus Bischofswerdaer Granit. Die vier am Sockel befindlichen kleineren Statuen stellten die vier weiblichen Gestalten der Stärke bzw. Wehrkraft, der Weisheit bzw. Wissenschaft, der Liebe bzw. Friede und der Begeisterung dar. Außerdem waren im Unterbau 99 Namen von gefallenen Dresdner Soldaten aus dem Deutsch-Französischen Krieg eingraviert.

Das Denkmal überstand die Luftangriffe vom 13. Februar ziemlich unbeschadet, obwohl der Großteil der historischen Altstadt von Dresden in Schutt und Asche lag. Jedoch selbst der Dresdner Kunsthistoriker Fritz Löffler (18991988) sagte über das Denkmal in seinem Buch «Das alte Dresden»:

„Das in die Platzmitte (des Altmarktes) gesetzte Denkmal der Germania von Henze zählte zu den vielen gleichen Übeln dieser Zeit.“[1]

Und weiter:

„Hähnels Schüler Henze verflachte diesen Stil der Germania als Mittelpunkt des Altmarktes weiter und verdarb mit ihr den ältesten Platz der Stadt.“[2]

So darf es kein Wunder darstellen, wenn im Zuge der Trümmerbeseitigung in der Altstadt ab 1946 auch das Siegesdenkmal abgebrochen wurde. Sahen es einerseits mehrere Kunsthistoriker, allen voran Löffler, als einen Schandfleck an, der den harmonischen alten Markt in seiner Mitte zu sehr dominierte, passte es andererseits nicht mehr in den Zeitgeist nach 1945, eines preußischen bzw. gesamtdeutschen Sieges aus dem 19. Jahrhundert über eine alliierte Besatzungsmacht des Zweiten Weltkrieges zu gedenken oder diesen gar zu feiern. Im Juni 1949 auf Veranlassung der SED, noch vor den Feierlichkeiten zur Gründung der Deutschen Demokratischen Republik, waren sämtliche Spuren des alten Denkmals auf dem Altmarkt getilgt.

Der Kopf der Germania blieb erhalten und lag viele Jahre unbeachtet in einem Garten im Dresdner Stadtteil Blasewitz. 1991 wurde er an das Stadtmuseum übergeben und ist seitdem dort ausgestellt.[3]

[Bearbeiten] Quelle

  1. Das alte Dresden, Geschichte seiner Bauten, Fritz Löffler, Sachsenverlag Dresden 1958, Seite 101
  2. Das alte Dresden, Geschichte seiner Bauten, Fritz Löffler, Sachsenverlag Dresden 1958, Seite 141
  3. Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 3-364-00300-9, S. 303

[Bearbeiten] Weblinks

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