Dresdner Margarinewerk

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Margarinewerk Dresden
Margarinewerk Dresden – Fabrikantenvilla
Briefkopf des VEB Dresdner Margarinewerkes in der Pirnaer Landstraße in Leuben
Margarinewerk Dresden – Fabrikantenvilla – 1896

Das Dresdner Margarinewerk ist ein traditionsreicher Dresdner Lebensmittel-Industriebetrieb im Dresdner Stadtteil Leuben.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Dresdner Margarinewerk wurde Anfang der 1920er Jahren als „Vereinigte Fettstoff-Aktiengesellschaft (AG)“ gegründet. Bis 1921 gab es die „Vereinigte Fettstoffläger Petzoldt & Schliephacke und Georg Münch G.m.b.H.“,[1] die im gleichen Jahr zur „Vereinigten Fettstoff-Import-Fabrikations- und Handelsgesellschaft m.b.H.“ umbenannt wurde. Diese Firma betrieb die Einfuhr amerikanischer Schlachthausprodukte sowie ab 1922 eine Kunstspeisefett- und Margarinefabrikation, zuerst am Schlachthofring 3, im gleichen Jahr auch in der Fabrik Leuben in der damaligen Pirnaischen Straße 64. Erste Geschäftsführer waren Friedrich Carl Gatzweiler und Franz Leopold Franke.[2]

Seit den frühen 1920er Jahren wurden Margarine und Fette für den privaten und den gewerblichen Bedarf im Werk in Leuben in der Pirnaer Landstraße produziert. An der Hausnummer 194 existiert noch heute die ehemalige Fabrikantenvilla des Margerinewerkes. Die Fabrik selbst befand sich anfangs lediglich im Hintergebäude der Pirnaer Landstraße 194.

Zu DDR-Zeiten war der Bahnhof Niedersedlitz die Versandanschrift des Werkes. Der Betrieb gehörte in den 1980er Jahren zum „Volkseigenen Kombinat Öl und Margarine Magdeburg“. Ende der 1950er Jahre war der Werkleiter des VEB Margarinewerke Herr Sack. Zu dieser Zeit waren die Arbeitszeiten in Normalschicht:

Die Vergütung für eine Hilfstätigkeit als Laborantin betrug 1957 250,00 Mark monatlich, als Arbeiterin in der Lohngruppe III 1,16 Mark je Stunde. Der Urlaubsanspruch betrug zu jener Zeit zwölf Arbeitstage.

Ab 1965 übernahm die ehemalige Politikerin der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und Vorsitzende des Bezirksvorstandes Dresden des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD), Gerda Darnstädt, die Werkleitung des VEB Margarinewerkes Dresden. Als „Volkseigener Betrieb“ bestand das Werk bis 1990 und fiel nach der Wiedervereinigung an die Treuhandanstalt. Zu jener Zeit beschäftigte das Werk ca. 60 Mitarbeiter.

Die Treuhandanstalt verkaufte das Margarinewerk 1991 an den belgischen Nahrungsmittelkonzern Vandemoortele. Mit einem umfassenden Modernisierungsprogramm und einem Investitionsvolumen von über 23 Millionen Euro wurde das Werk auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. In der Höchstphase hatte der Betrieb 1997 125 Mitarbeiter, die mehr als 70.000 Tonnen Margarine und Fette produzierten.

Nach der ab 1997 einsetzenden Verminderung des Exportgeschäftes und der damit notwendigen Reorganisation, u. a. in Zusammenarbeit mit der TU Dresden zählt das Margarinewerk heute zu einer der modernsten Produktionsstätten von Margarine in Europa. Im Werk Dresden werden aktuell etwa 80 Mitarbeiter beschäftigt. Ab 2004 wurde mit der Berufsausbildung zu Fachkräften für Lebensmitteltechnik im Dresdner Werk begonnen.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dresdner Adressbuch 1921, Handelsregister, SLUB, S. 2193
  2. Dresdner Adressbuch 1922/23, Handelsregister, SLUB, S. 2388

[Bearbeiten] Weblinks

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