Elsa Buchwitz

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Elsa Buchwitz geb. Wetzel (* 21. November 1886 in Leukersdorf/Erzgebirge; † nach 1976) war eine sozialdemokratische, später kommunistische und sozialistische Gewerkschaftlerin und Politikerin.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Elsa Wetzel entsammte der erzgebirgischen Familie Wetzel. Sie war die Tochter des Leukersdorfer Glasermeisters[1] und Hausbesitzers Carl Gotthilf Wetzel, der in Leukersdorf im Haus 52 wohnte und dort seine Werkstatt hatte. Andere Familienmitglieder der Familie Wetzel waren in der von der Textilindustrie dominierten Gegend um Stollberg im Erzgebirge (ca. 10 Kilometer südlich von Chemnitz) der Leukersdorfer Strumpffabrikant (Ernst Bruno Wetzel) und Strumpfwirker (Johann Gottlieb Wetzel), die in Leukersdorf in einem Haus wohnten.[2]

Elsa Wetzel heiratete 1921 Otto Buchwitz (* 27. April 1879 in Breslau; † 9. Juli 1964 in Dresden), damals Bezirkssekretär der SPD für Niederschlesien. Der Sohn des Ehepaares Buchwitz war:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Elsa Wetzel besuchte die Volksschule in Leukersdorf, arbeitete dann als Aufstoßerin in größeren Betrieben der Strumpfindustrie in Neukirchen/Erzgebirge. 1907 trat sie der Gewerkschaft, im gleichen Jahr der SPD bei. 1908 beteiligte sie sich an einem siebenwöchigen Streik, leistete Kleinarbeit in Gewerkschaft und Partei. Während des 1. Weltkrieges wurde sie Betriebsvertrauensfrau in der Strumpfstrickerei Nagel in Chemnitz. Es gelang ihr, alle Arbeiterinnen gewerkschaftlich zu organisieren.

Nach der 1921 erfolgten Hochzeit mit Otto Buchwitz wohnte das Ehepaar in Moys bei Görlitz. Elsa Buchwitz übernahm bei der Volkswohlfahrt die Leitung einer Volksküche zur Versorgung alter Menschen. Gleichzeitig war sie Schöffe in Görlitz.

1933 folgten der Emigration ihres Mannes fünf Haussuchungen durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo). Im gleichen Jahr kam es zu ihrer ersten Verhaftung, nach zehn Tagen wurde sie entlassen. Es folgte die zweite Verhaftung mit einer Anklage wegen Hochverrats, sie wurde freigesprochen, aber zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie Unterstützung von der Roten Hilfe erhalten hatte. 1939 wurde Buchwitz erneut von der Gestapo verhaftet und erlitt elfeinhalb Monate Haft in Görlitz.[3] 1940 nahm die Tochter eine Arbeit in Dresden auf. Otto Buchwitz wurde nach der Besetzung Dänemarks verhaftet und verweigerte jede Aussage, solange seine Frau nicht freigelassen wurde. Nach der Entlassung zog sie zu ihrer Tochter nach Dresden (Großenhainer Straße 18b).

1945 kam die langersehnte Rückkehr des Ehemanns, der seitens der SPD maßgeblich für die Vereinigung mit der KPD verantwortlich war. Sie pflegte ihn später bis zu seinem Tod im Jahre 1964. Anschließend unterhielt sie Kontakte zu Schulen, Brigaden usw., die den Namen Otto Buchwitz trugen und war so auf gesellschaftlichen Anlässen zu DDR-Zeiten mehrmals vertreten, so u.a.´:

1971, nach ihrem 85. Geburtstag wurde Buchwitz als Parteiveteranin der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) von dem Künstler Siegfried Klotz porträtiert. Das Ölgemälde wurde auf der 7. Kunstausstellung der DDR in Dresden 1972 ausgestellt.[7] 1976 fand im damaligen Haus der SED-Bezirksleitung - heute das Gebäude des Sächsischen Landtages - eine Festveranstaltung zu Ehren ihres 90. Geburtstages statt.[8] Auch die überregionale Tageszeitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), das Neue Deutschland berichtete schon in der Ausgabe vom 20. November 1976, dass auch das Zentralkomitee der SED der Parteiveteranin Glückwünsche zum 90. Geburtstag übermittelte.[9]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbtreibenden, Gutsbesitzer etc..., Band 5, Königreich Sachsen, Nürnberg 1887–1890, Digitalisat auf Google Books, S. 71b.
  2. Stolz's Adress-Buch der Chemnitzer Umgebung, Chemnitz 1893/1894, Digitalisat der SLUB, S. 396.
  3. "Informationen des Geheimen Staatspolizeiamts", Band 29, Juni-Okt. 1939, Bundesarchiv, BArch R 58/7009, Datensatz im Archiportal-D.
  4. Panzerregiment 11, Geschichte unseres Regimentes, Onlineartikel auf www.panzerregiment11.de.
  5. Neue Schule erhielt den Ehrennamen „Otto Buchwitz" in Neues Deutschland, Ausgabe vom 14.01.1973.
  6. DRK-Zentralschule erhielt Ehrennamen „Otto Buchwitz" in Neues Deutschland, Ausgabe vom 21.05.1973.
  7. Siegfried Klotz: Parteiveteranin Elsa Buchwitz Datensatz im Bildindex der Kunst & Architektur.
  8. Elsa Buchwitz, Frau des Politikers Otto Buchwitz, Gratulationscour zu ihrem 90. Geburtstag im Hause der SED-Bezirksleitung (heute Landtag), Hinweis: Die Datierung der Aufnahmen von Erich Höhne auf 1981 scheint nicht richtig: Bilderserie, Deutsche Fotothek.
  9. ZK der SED gratuliert in: Neues Deutschland, Ausgabe vom 20.11.1976.
  10. Ehrung für Elsa Buchwitz in: Neues Deutschland, Ausgabe vom 09.03.1965.
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