Ernst Woldemar Bier
Prof. Ernst Woldemar Bier (* 25. Juni 1840 in Bad Schandau; † 7. Januar 1906 in Dresden) war ein sächsischer Sportlehrer und ehemaliger Direktor der königlichen Turnlehrerbildungsanstalt in Dresden.
[Bearbeiten] Familie
Ernst Woldemar Bier entstammte der sächsischen Familie Bier aus dem Kurort Schandau in der Sächsischen Schweiz. Er hatte noch einen berühmten Bruder:
- Emil Albert Bier (* 27. November 1842 in Bad Schandau; † 8. März 1909 in Dresden). Er war von 1869 bis 1876 Telegrafenamtsverwalter in Schandau, ging im gleichen Jahr an das Hofbrauhaus in Cotta, wo er als erster Dresdner Brauereidirektor die Flaschenbierabfüllung einführte. Ab März 1886 bis 1908 fungierte er als langjähriger Direktor und Vorstand der Dresdner Waldschlößchenbrauerei.[1] Er wohnte in Dresden u.a. in der Schillerstraße 14 und war in Bad Schandau Hausbesitzer des Hauses in der Zaukenstraße 137B.[2]
Ernst Woldemar Bier war mit Sidonie Bier († 1920 in Dresden)[3] verheiratet, die nach dem Tod ihres Mannes mit der gemeinsamen Tochter, Gertraud Bier, die ebenfalls als Turnlehrerin arbeitete, weiter in der Forststraße 37 wohnte.[4] Gertraud Bier wurde mit dem königlich-sächsischen Ehrenkreuz für freiwillige Wohlfahrtspflege ausgezeichnet und wurde 1920 in den Rang einer Oberlehrerin versetzt.[5] Noch 1944 arbeitete sie im Rang einer Studienrätin als Lehrerin und wohnte zuletzt in der Wartburgstraße 3.[6]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Ernst Woldemar Bier war von 1871 bis 1874 als Turnlehrer am k. k. Staatsgymnasium und an der k. k. Lehrerbildungs-Anstalt in Salzburg tätig.[7] Der Salzburger Turnverein verabschiedete ihn am 24. März 1874 in einer "würdigen Abschiedsfeier" in den Mirabell-Sälen der Stadt und ernannte ihn zu ihrem Ehrenmitglied.[8] 1874 kam er nach Dresden und ist erstmals im Dresdner Adressbuch von 1875 als Oberturnlehrer am Königlichen Gymnasium zu Dresden-Neustadt verzeichnet. Er wohnte anfangs in der Prießnitzstraße 31.[9] 1877 zog er in die Martinstraße 1.[10]
1881 wurde er zum Direktor der Königlichen Turnlehrer-Bildungsanstalt in Dresden ernannt.[11] Ein Jahr später, 1882 zog er in die Carusstraße 1.[12] 1905 wurde Bier noch in den Rang eines Professors an der Turnlehrerbildungsanstalt erhoben und noch im gleichen Jahr in den Ruhestand versetzt.[13] Bier wohnte zuletzt in der Forststraße 37, wohin er 1905 gezogen war. Er wurde auf dem Inneren Neustädter Friedhof beerdigt.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1885: Ritterkreuz II. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
- 1900: Ritterkreuz I. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
- 1900: Ritterkreuz des großherzoglich-mecklenburgischen Greifenordens
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 4, 1905-1908, herausgegeben vom Verein für Geschichte Dresden, Online-pdf, SLUB, S. 141, Totenschau
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Vom Brauerhandwerk zur Brauindustrie: die Geschichte der Bierbrauerei in Dresden und Sachsen 1800-1914, Holger Starke, Böhlau-Verlag Köln 2005, [Online-Leseprobe auf Google Books], S. 367, ISBN 3-412-17404-1
- ↑ Adressbuch Schandau 1887/88, S. 70 auf wiki-de.genealogy.net
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1920, SLUB, S. 121
- ↑ Adressbuch Dresden 1907, SLUB, S. 179
- ↑ Adressbuch Dresden 1921, SLUB, S. 124
- ↑ Adressbuch Dresden 1943/44, SLUB, S. 159
- ↑ Salzburgischer Amts-Kalender für das Jahr 1874. Salzburg 1874, Seite 44.
- ↑ Zeitschrift des Salzburger Lehrer-Vereines Nr. 4 vom April 1874, Seite 43f: Abschiedsfeier des Turnlehrers Bier.
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, SLUB, S. 46
- ↑ Adressbuch Dresden 1878, SLUB, S. 56
- ↑ Adressbuch Dresden 1882, SLUB, S. 58
- ↑ Adressbuch Dresden 1883, SLUB, S. 55
- ↑ Adressbuch Dresden 1906, SLUB, S. 181
[Bearbeiten] Weblinks
- Ernst Woldemar Bier im Karl-May-Wiki
- Datensatz von Woldemar Bier im Kalliope-Verbund
- Postkarte zur 50-Jahrfeier der königlichen Turnlehrer-Bildungsanstalt, mit Bildnis von Ernst Woldemar Bier, 1900, auf museum.zib.de
- Postkarte zum 3. Sächsischen Kreis-Turnfestes in Chemnitz, mit Bildnis von Ernst Woldemar Bier, 1905, auf museum.zib.de
- Bildnis der Deutschen Turnlehrer-Turnerschaft, vor der Jahnehrenhalle in Freyburg/ Unstrut, 1905, auf museum.zib.de