Carusstraße
Die Carusstraße führte vom Ausgang des Georgplatzes an der Bürgerwiese bis zur damaligen Johann-Georgen-Allee in der Pirnaischen Vorstadt.
Die Straße wurde wie folgt beschrieben: Carusstraße ist ein Teil der bereits 1450 urkundlich erwähnten Borngasse. Diese fing am Jüdenteich (jetzt Georgplatz) an und endete, nachdem sie einen Winkel gebildet, an der jetzigen Johannesstraße. Ihre Benennung ist wahrscheinlich davon abzuleiten, daß nahe ihrer Anfangsstelle die Röhrenleitung vorüberführt, die noch heute aus dem heiligen Born oder Brunnen bei Leubnitz gespeist wird. Für den ersteren, längeren Teil der Borngasse wurde etwa seit der Mitte des 16. Jahrhunderts die Bezeichnung Große Borngasse, für das kurze Stück Kleine Borngasse üblich. Jene scheint zu Zeiten auch Rohrgasse geheißen zu haben, weil sie an dem Jüden- oder Rohrteiche ihren Ausgang hatte. 1863 war von dem Treffpunkte der beiden Borngassen nach dem Johannesplatze eine Straße angelegt worden, die eine geradlinige Verlängerung der Großen Borngasse bildete. Noch 1863 belegte man den ganzen Straßentrakt mit dem Namen Carusstraße „zu Ehren und zum Gedächtnis des in dieser Straße wohnenden, um die Wissenschaften verdienten Geh. Rates und seit 1827 Königl. Leibarztes Dr. Karl Gustav Carus“. (Haus Nr. 6 im Adressbuch von 1868) Er war den 3. Januar 1789 zu Leipzig geboren und starb zu Dresden den 28. Juli 1869.[1]
Die Gebäude an der Straße, einschließlich der zwischen ihr und dem Georgplatz befindlichen Kreuzschule, fielen 1945 den Bomben zum Opfer. Die Straße wurde um 1970 überbaut. Sie führte über das heutige Robotron-Gelände, welches in Zukunft mit Wohnhäusern bebaut werden soll.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 26: Tanz-Palast „Odeum“ (um 1916), Besitzer: A. Kost
- Nr. 30: Turnlehrer-Bildungsanstalt, später Institut für Leibesübungen der TH Dresden
[Bearbeiten] Quelle
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 24/25