Heiliger Born
Der Heilige Born entspringt in Leubnitz-Neuostra. Das Wasser versorgte früher die Haushalte von Neuostra und wurde ins Dresdner Schloss weitergeleitet, wo es unter anderem die Pferdeschwemme im Stallhof versorgte. Heute speist er nur noch den Leubnitzbach.
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[Bearbeiten] Vorchristliche Kultstätte und spätere Wallfahrtskapelle
Dieser Abschnitt bedarf einer Überarbeitung an Hand der Quellen, aus denen die Webseite dresdner-stadtteile.de schöpfte. Möglicherweise können diese westlichen Quellen dann auch mit den sorbisch-orthodoxen Quellen abgeglichen werden. Vgl. Überarbeiten.
Der Heilige Born "soll bereits in vorchristlicher Zeit Teil einer Kultstätte gewesen sein." Mönche hätten "sein Wasser, welches auch in strengen Wintern nicht gefriert", für ihr Kloster genutzt und im 12. Jahrhundert "in unmittelbarer Nachbarschaft der Quelle eine kleine Kapelle" errichtet, "die vermutlich bis zur Reformation bestand und bei der Bekehrung der einst hier ansässigen Slawen zum Christentum eine Rolle gespielt haben dürfte. Der Überlieferung nach war der Brunnen bis zur Reformation Ziel von Wallfahrten, da man seinem klaren Wasser Heilkräfte zusprach."[1] Nach diesen Überlieferungen soll das Wasser von den wallfahrenden Kranken zu Waschungen genutzt worden sein, weil sie sich davon Heilung versprachen.[2]
Eine lateinische Klostergründung gab es im 12. Jahrhundert im Gau Nisan im 12. Jahrhundert sehr wahrscheinlich nicht. Damals existierte allerdings bis 1169 in Nisana und danach bis 1212 in Kayticz die klosterähnlich strukturierte kirchenslawischeAkademie Nisan. Eine Zuordnung des Heiligen Borns zu Sorbisch-orthodoxen Quellen ist derzeit aber noch nicht möglich.
- Vgl. Überarbeiten
[Bearbeiten] Brunnenhaus von 1835
Im Jahr 1835 wurde zum Schutz des Heiligen Borns ein hügelartiges Brunnenhaus errichtet.[3]
[Bearbeiten] Zierbrunnen aus Sandstein von 1992
Eine Rohrleitung führt noch Wasser zu einem 1992 künstlerisch gestalteten Brunnen aus Sandstein am Ende der Heiligenbornstraße nahe der Einmündung der Brunnenstraße.
- vgl. Sandsteinbrunnen im Tal des Heiligen Borns (Dresden, Leubnitz-Neuostra), 1992 (Aufnahme von 2010)
[Bearbeiten] Sanierung 2023
Im November/Dezember 2023 wurde die historische Quellstube Heiliger Born neugestaltet. Bei dieser Maßnahme wurde auch eine Wasserstandsmessung installiert, mit der die Quellschüttung aufgezeichnet werden kann.[4]
[Bearbeiten] Wasserqualität
Das Wasser wird gelegentlich noch von Dresdnern als Trink- und Kaffeewasser geholt. Jedoch wurde ab den 1970er Jahren von der dauerhaften Verwendung der Wassers als Lebensmittel abgeraten, da die Quelle teilweise von versickertem Oberflächenwasser der weiträumig umgebenden landwirtschaftlichen Nutzflächen gespeist wird und der spurenweise Eintrag von Düngemitteln (Nitraten) nicht auszuschließen sei.
[Bearbeiten] Siehe auch:
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ "Zwischen dem Altleubnitzer Dorfkern und der Wohnsiedlung am Fuchsberg erstreckt sich das Tal des Heiligenbornbaches, eines von zahlreichen kleineren Gewässern im südlichen Stadtrandgebiet. Hier befindet sich die Quelle des legendenumwobenen “Heiligen Borns”. Dieser soll bereits in vorchristlicher Zeit Teil einer Kultstätte gewesen sein. Später wurde sein Wasser, welches auch in strengen Wintern nicht gefriert, vom Klosterhof genutzt. Im 12. Jahrhundert errichteten die Mönche in unmittelbarer Nachbarschaft der Quelle eine kleine Kapelle, die vermutlich bis zur Reformation bestand und bei der Bekehrung der einst hier ansässigen Slawen zum Christentum eine Rolle gespielt haben dürfte. Der Überlieferung nach war der Brunnen bis zur Reformation Ziel von Wallfahrten, da man seinem klaren Wasser Heilkräfte zusprach." In "Am Heiligen Born" bei komoot.com; Quelle: https://web.archive.org/web/20220516055657/dresdner-stadtteile.de/Sudost/Leubnitz-Neuostra/Heiliger_Born/heiliger_born.html.
- ↑ Wilhelm Robert Nessig: "Geologische Exkursionen in der Umgegend von Dresden." Dresden 1898. S. 94.
- ↑ Dietrich Zühlke (Red.) et al.: "Dresden. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme." (= Werte unserer Heimat, Band 42). Akademie-Verlag, Berlin 1985. S. 209.
- ↑ "Von Mitte November bis Mitte Dezember 2023 haben Bauleute die historische Quellstube Heiliger Born in Leubnitz-Neuostra neugestaltet. Die Quellstube „Heiliger Born“ ist ein unterirdischer Raum, in dem sich die Quelle des Leubnitzbaches befindet. Sie war durch Wurzeleinschlüsse stark beschädigt, hatte undichte Stellen und auch der Übergang zum Gewässer war sanierungsbedürftig. ... Um stetig die Menge des zulaufenden Grundwassers untersuchen zu können, haben wir in der nun instandgesetzten Quellstube eine Wasserstandsmessung installiert. So können wir herausfinden, wie sich der Zufluss des Grundwassers auf die Wasserführung des Baches auswirkt. Durch die längeren Trockenperioden der vergangenen Jahre, die über längere Zeiträume zum Trockenfallen des Bächleins im Unterlauf führten, gab es häufiger Niedrigwasser. ... Die Baukosten belaufen sich auf 71.000 Euro und werden vollständig vom Freistaat Sachsen gefördert." In: "Leubnitz-Neuostra: Einfassung der Quelle des Heiligen Born saniert." Meldung vom 27. Dezember 2023 auf dresden.de (Offizielle Webseite der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Dresden).