Nisana

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Nisana (altsorbisch: nisana) war ein Handelsplatz am natürlichen Hafen des Gaues Nisan am Altwasserarm Gruna-Striesen und am Dorf an der Frauenkirche. Er wurde zu 929 (mit einer Fähre) und 990 (mit einer slawischen Holzbrücke) als böhmische Elbzollstation erwähnt und entwickelte sich in der Folgezeit zum Hauptort des Gaues Nisan, nach dem er benannt wurde.

Die Fähre von Nisana ist ein Beleg für die Existenz eines slawischen Handelsweges bereits im 10. Jahrhundert. Dieser wird die geographisch günstigste Strecke des Alten Postweges genutzt haben. Bereits im 10. Jahrhundert bestand ein Landfrieden nicht nur für die Königsstraßen, sondern auch für Brücken und Fähren. Unter diesem Schutz konnte sich Nisana von einem kleinen Fischerdorf an einer Furt zu einer präurbanen Siedlung mit natürlichem Hafen und Fähre (später Brücke) sowie einem Straßenmarkt (bei den späteren Brodbänken, heute Kulturpalast) entwickeln.

"Nisana" war auch der Ort der Frauenkirche bei ihrer Weihe am 8. September 1020 (am Festtag Mariä Geburt) durch Přibislav, den Hofkaplan des böhmischen Herzogs Oldřich. Diese sorbische Holzkirche (oder Schrotholzkirche) ersetzte wahrscheinlich einen Vorgängerbau, welcher im September 1017 von den Truppen Heinrichs II. (des Heiligen) zerstört wurde, da die Bestattungstradition an diesem Ort noch etwa ein halbes Jahrhundert weiter zurückreicht.

Am 20. April 1169 (zu Ostern) wurde die Akademie Nisan in "Nisana" aufgelöst und eine kirchenslawische Schule mit Ikonenschule in Kayticz (Kaditz) gegründet. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte auch eine massive Vertreibung der slawischen Siedler aus "Nisana", um freie Hand für eine deutsche Siedlung zu bekommen (die spätere Stadt Newen-Dresden gegenüber dem slawischen Altendresden). Die sorbischen Bewohner des Hauptortes von Nisan setzten sich daraufhin nördlich der Elbe (im Norden des Gaues) fest, nicht nur in Altendresden, sondern auch in Alttrachau, Altmickten und Altkaditz, wo noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf Gemeindeebene Sorbisch kommuniziert wurde. Auch für Altklotzsche ist von einem Besiedlungsschub auszugehen. Dessen Bewohner unterstanden zwar noch bis 1321 kirchlich der Frauenkirche, besaßen aber bereits zuvor eine eigene Kapelle.

Wahrscheinlich wurden das "Dorf an der Frauenkirche" und später die "Siedlung an der Frauenkirche" ebenfalls "Nisana" genannt, wobei weitere schriftliche Überlieferungen nicht mehr existieren. Die Frauenkirche wurde in deutschen Quellen erst am 1. Oktober 1289 als "als ecclesia in Dresden" erwähnt, obwohl Gräber vom Ende des 10. Jahrhunderts ergraben wurden, die rund 300 Jahre älter sind.

Das "Dorf an der Frauenkirche" hatte vielleicht einen alten sorbischen Namen, der durch die Übertragung des Hafennamens (Haupthafen des Gaues Nisan) dann völlig verlorengegangen ist. Ähnlich ist der altsorbische Name der Fischergemeinde auf der schmalen Landzunge zwischen Elbe und dem Altwasserarmes Gruna-Striesen nicht mehr bekannt. Die präurbane "Siedlung an der Frauenkirche" trug schon sehr wahrscheinlich den Namen "Nisana".

Aus der "Siedlung an der Frauenkirche" wurde die deutsche Frauenvorstadt.

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