Ernst Ziel
Ernst Ziel (* 14. September 1818 in Düshorn; † 16. Februar 1899) war ein deutscher Lehrer, zuletzt als Rektor des Vitzthumschen Gymnasiums in Dresden im Rang eines Professors.
[Bearbeiten] Familie
Ernst Ziel entstammte der niedersächsischen Familie Ziel. Sein Urgroßvater war der Gutsbesitzer, Zollverwalter und Postspediteur Ziel in Bergen an der Dümme, an der Grenze zur Altmark. Ziels Großvater war der Oberzollinspektor Ziel zu Ahlden an der Aller und dessen Ehefrau einer geborenen Frau Müller, Tochter des Oberförsters Müller. Sein Großvater war Offizier des kurhannoverschen Husarenkorps des Grafen Nikolaus von Luckner und kämpfte im Siebenjährigen Krieg gegen die Franzosen. Eine Großtante war die Frau Generalin von Drieberg in Celle, geborene Ziel. Ziels Tante war Georgine Friederike Eleonore Ziel (1777–1826), die Ehefrau von Georg Friedrich August Baring (1768–1823), Postdirektor in Lutherstadt Eisleben. Ein Cousin war Karl Baring (1803–1868), Pastor und Schriftsteller in Obershagen.
Ziel war der Sohn von August Ziel († 19. Mai 1855 in Göttingen). Sein Vater kämpfte als junger königlich-westfälischer Soldat 1813 bei der Völkerschlacht bei Leipzig auf der Seite der Franzosen gegen die Alliierten. Später war sein Vater Leutnant im 2. Linien-Bataillon der englisch-deutschen Legion bei der Schlacht bei Waterloo, wo er verwundet wurde.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Ernst Ziel wurde in Düshorn im damaligen Königreich Hannover geboren. Er besuchte das Gymnasium in Verden an der Aller und später in Göttingen, wo er seine höhere Schulbildung erhielt. Danach studierte er von 1836 bis 1839 an der Universität Göttingen klassische Philologie.
Nach bestandenem Oberlehrerexamen zu Michealis 1839 begann Ziel seine Laufbahn als Hilfslehrer am städtischen Gymnasium in Göttingem, wo er auch zuletzt als Schüler gelernt hatte. Gleichzeitig trat er als Mitglied des damals von Direktor C.F. Ranke geleiteten pädagogischen Seminars in die praktische Laufbahn ein.
Von Michaelis 1841 bis 1842 wirkte er als Konrektor am Progymnasium in Otterndorf, Michaelis 1842 kam er als Collaborator philologicus an das städtische Johanneum nach Lüneburg. Ostern 1845 wurde er an das städtische Gymnasium nach Celle berufen, wo er bis Michaelis 1857 als Konrektor tätig war. Danach wurde Ziel an das königliche Andreanum nach Hildesheim versetzt, wo er zum Rektor dieses Gymnasiums ernannt wurde und bis Ostern 1865 blieb. Danach wurde er als Direktor an das königliche Gymnasium nach Clausthal im Harz berufen.
Ostern 1870 folgte Ziel dem Ruf als Lehrer und Schulleiter nach Dresden zu kommen. Er ist erstmals 1871 im Dresdner Adressbuch als Rektor am Vitzthumschen Gymnasium verzeichnet, dessen damaliger Patron der königlich-sächsische Hofmarschall Otto Heinrich Graf Vitzthum von Eckstädt war. Ziel wohnte anfangs in der Großen Plauenschen Straße 7 im dortigen Erdgeschoss.[1] 1872 erhielt er den Rang eines Professors.[2] Als Rektor und Professor ist er auch im Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1875 aufgeführt.[3]
1874 zog er in dergleichen Straße in die Hausnummer 9 sowie im Sommer ab dieser Zeit in das dortige Gartengebäude,[4] 1876 dann in die Hausnummer 8.[5] Er ist letztmals 1885 als Rektor im Dresdner Adressbuch verzeichnet.[6] Von 1871 bis 1885 gab Ziel auch alle Programme des Vitzthumschen Gymnasiums für die öffentlichen Examen aus, insgesamt 15 Ausgaben.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1877: Ritterkreuz 1. Klasse des großherzoglich-Sachsen-Ernestinischen Hausordens
- 1879: Ritterkreuz des großherzoglich-mecklenburgischen Hausordens der Wendischen Krone
- 1881: fürstlich-Reußisches Zivil-Ehrenkreuz 2. Klasse
[Bearbeiten] Quellen
- Adolf Baring: Die Familie Baring, insbesondere die hannoversche Linie, mit 22 Abbildungen und einer Wappentafel in: Deutsches Rolandbuch für Geschlechterkunde, herausgegeben vom "Roland" Verein zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde E.V., 1. Band, Dresden 1918, S. 199f.
- Ernst Ziel: X. Programm des Vitzthumschen Gymnasiums als Einladung zu dem am 31. März und 1. April 1871 stattfindenden öffentlichen Examen, Dresden 1871, Verlag B.G. Teubner, Digitalisat auf Google Books, S. 115.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Dresden 1871, S. 371, SLUB
- ↑ Erstmals als solcher im Adressbuch Dresden 1873, S. 403, SLUB
- ↑ Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1875, Digitalisat auf Google Books, S. 420
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, S. 433, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1877, S. 457, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1885, S. 539, SLUB