Fritz Kuhn
Fritz Albert Christian Kuhn (* 3. Januar 1918 in Dresden; † 14. August 2013 ebenda), zweiter Sohn von Dr. Hans und Magdalena Kuhn war Autor und Augenoptikermeister in Dresden.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Aufgewachsen in der Dresdner Südvorstadt, musste er nach dem Abitur zunächst zum „Reichsarbeitsdienst“ und anschließend den Wehrdienst leisten. Erst im Frühjahr 1948 kam er aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Dresden zurück, wo er erst als Monteur arbeitete und sich dann zum Augenoptiker ausbilden ließ. 1951 legte er darin die Meisterprüfung ab, und konnte somit später das Geschäft von seinem Lehrmeister Raskop auf der Münchner Straße 1 übernehmen. Allerdings war das Geschäft in dem wiederhergestellten Erdgeschoss der Ruine nur ein Notbehelf, da dass ursprüngliche Geschäft Raskops auf der Seestraße 19a 1945 zerstört wurde. Mit dem Abbruch der Ruine zog Augenoptiker Kuhn in neue Räumlichkeiten auf der Müchner Straße nahe der Helmhotzstraße. Das Augenoptikergeschäft ist noch heute in Familienhand[1]. Fritz Kuhn gehörte dem Schriftstellerverband der DDR an und später dem Förderkreis der Dresdner Autoren. Fritz Kuhn ist auf dem Alten Annenfriedhof beerdigt, sein ältester Sohn Christoph Kuhn kümmert sich um seinen literarischen Nachlass.
[Bearbeiten] Erzählungen
Sein erster Erzählungsband Die Verworfenen erschien 1951 im Rufer-Verlag Gütersloh unter dem Pseudonym Christian Kern – sein zweiter, Der schreiende Fisch, 2006 im Christoph Hille Verlag Dresden (ISBN 3-932858-22-0). Außerdem sind Erzählungen und Gedichte in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht worden.
[Bearbeiten] Stücke und Aufführungen
Hervorzuheben sind die erfolgreichen Dramen, wie Venezianisches Glas, Kredit bei Nibelungen oder Leicht bewölkt vorwiegend heiter, die in den fünfziger und frühen sechziger Jahren entstanden und in vielen Städten im In- und Ausland aufgeführt wurden. 1965, nach dem 11. Plenum des ZK der SED[2] entstanden fast ausschließlich Stücke nach biblischen Stoffen (Der Gast des Zöllners, Meines Bruders Hüter oder Arche ahoi!) für kirchliche Bühnen und Laienspielgruppen. Insgesamt schrieb er 28 Theaterstücke.
- 1956: Leicht bewölkt vorwiegend heiter: Halberstadt, Güstrow, Staßfurt
- 1957: Venezianisches Glas: Rostock (Volkstheater 29. September 1957 Premiere), Anklam (5. Dezember 1957 Premiere), Meinigen, Stendal, Döbeln, Halle-Eisleben, Zeitz, Frankfurt/Oder, Karl-Marx-Stadt, Güstrow, Prag u.a. Städte der ČSSR, Fernsehfunk der DDR[3]; - Der künstliche Mond geht auf: Frankfurt/Oder (Kleisttheater 28. Oktober 1957)
- 1960: Kredit bei Nibelungen[4]: Karl-Marx-Stadt (10. Februar 1960 Premiere), Potsdam, Fernsehfunk, Erfurt (25. Juni 1960 Premiere), Dresden (Kleines Haus 24. Juni 1961 Premiere), Eisenach (Landestheater 1961), Zwickau, Prag, Moskau u.a. (allein in Karl-Marx-Stadt und Potsdam insgesamt hundertmal gespielt); Alle Herrlichkeit der Menschen: Leipziger Spielgemeinde
- 1965: Finsternis ist wie das Licht (David und Bathseba): Leipziger Spielgemeinde, Die Boten (Berlin), Evangelische Stadtmission Halle; - Dorothy lächelt
- 1970: Interview der verlorenen Söhne: Leipziger Spielgemeinde, Evangelische Stadtmission Halle; - Prototyp eines Engels (Wiederkehr eines Briefträgers): Die Boten (Berlin)
- 1978: Der Gast des Zöllners: Leipziger Spielgemeinde, Theatergruppe Schönfels (ab Mai 1980)
- 1985: Meines Bruders Hüter?: Die Boten (Berlin)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Homepage Augenoptiker Kuhn
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „11. Plenum des ZK der SED“
- ↑ Venezianisches Glas auf www.fernsehenderddr.de
- ↑ Auszug aus dem Volltext "Kredit bei Nibelungen"