Gerhard Müller (Fußballspieler)
Gerhard Müller (* Juli 1912 in Lockwitz; † 1988 in Dresden-Lockwitz) war ein Lockwitzer Fußballspieler, der sich 1932 zur Europameisterschaft in Sachsen in die Nationalelf der Arbeitermannschaften qualifizierte. Nach ihm ist die heutige Sportstätte des BSV Lockwitzgrund benannt.
Gerhard Müller war Torwart beim Vorgänger des heutigen BSV Lockwitzgrund und wurde für die in Dresden stattfindende Europameisterschaft im Arbeiterfußball in die Nationalelf des Arbeiter-, Turn- und Sportbundes Deutschland (ATSB) nominiert. Organisiert wurde diese Europameisterschaft von der "Sozialistischen Arbeitersport Internationale" (SASI), dem Dachverband des europäischen Arbeitersports. Der Wettbewerb war eine Reaktion des Arbeitersports auf die Fußball-Weltmeisterschaft 1930 des Weltverbandes FIFA und wurde von 1931 bis 1934 als Amateurwettbewerb ausgetragen, der sich über viele Monate hinzog.
Nach der 1933 erfolgten Machtergreifung der Nationalsozialisten musste Deutschland aus diesem Wettbewerb auf Anweisung des Reichssportbundes ausscheiden. Somit wurde die Europameisterschaft nicht mit allen Mannschaften zu Ende gespielt. Nach dem angewiesenen Ausscheiden der deutschen und später auch der österreichischen Mannschaft gewann 1934 die rumänische Mannschaft diesen Wettbewerb.
Mit dem Ende des selbstständigen Arbeitersports und des Beginns des Zweiten Weltkrieges wurde auch die vielversprechende Kariere von Gerhard Müller unterbrochen. Er wurde zur Wehrmacht eingezogen. Im Rang eines Obergefreiten wurde Müller verwundet und kam ins Lazarett, wo er bei seiner Genesung seine spätere Frau Elfriede (1919–2010) kennen lernte.
Gerhard Müller ist auf dem Friedhof in Lockwitz im dortigen Familiengrab begraben.
[Bearbeiten] Quellen
- Informationen in der Vereinsgaststätte "Elfmeter" des BSV Lockwitzgrund, Ausstellung 100 Jahre Gerhard Müller