Gertrud Neroslow
Gertrud Neroslow, geb. Meissner aus Wien, sympathisierte mit sozialistischen Ideen, war aber kein Mitglied der KPD vor 1945. Sie studierte Germanistik und Sprachen in London und Paris, war verheiratet seit 1920 mit dem deutsch-russischen Maler Alexander Neroslow aus St. Petersburg. Sie war ein beliebtes Modell für Dresdner Künstler, befreundet mit Auguste Lazar. Sie wohnte Güterbahnhofstraße (Anlauf- und Treffpunkt der Leitung der illegalen Dresdner Parteiorganisation der KPD, hier wurden ab 1938 die Nachrichten der Sender Moskau, London und Paris regelmäßig abgehört, übersetzt und an Fritz Schulze und Karl Stein weitergegeben). Wegen illegaler Tätigkeit gegen die Nationalsozialisten wurde sie im Februar 1941 verhaftet, am 13. März 1942 vom Volksgerichtshof im Schauprozess ("Karl Stein und Genossen") zu lebenslanger Zuchthausstrafe verurteilt, (Zuchthaus Waldheim/Sachsen, Einzelhaft). Am 7. Mai 1945 wurde sie von der Roten Armee befreit. Ab September 1945 bis 1951 war sie Direktorin der Luther-Oberschule in Waldheim, Oberstudiendirektorin und ab 1951 zwei Jahre Leiterin der Helmholtz-Oberschule in Leipzig. Ihr Grabstein befindet sich auf dem Südfriedhof in Leipzig, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann Alexander Neroslow beigesetzt ist.
[Bearbeiten] Quellen
- LAZAR, Auguste: Arabesken, Berlin 1958
- PATRIOTEN gegen Barbaren. Aus der Chronik des Kampfes gegen Faschismus und Krieg in Dresden in den Jahren 1933 - 1945. Arbeitsergebnisse der Stadtkommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung bei der SED-Stadtleitung Dresden, Arbeitsgruppe Antifaschistischer Widerstandskampf; ausgewählt, redaktionell bearbeitet und eingeleitet vom Institut und Museum für Geschichte der Stadt Dresden; hrsg. von der Stadtleitung Dresden der SED, Abt. Agitation und Propaganda, Dresden 1985