Gimel Bergen (I.)
Gimel Bergen (* 1543 in Lübeck, † um 1597), oder Berger, war ein Dresdner Hofbuchdrucker.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Bergen war ein Sohn des niederländischen Buchdruckers Adam de Monte in Nürnberg (+ 1561). Er arbeitete ab 1567 in Dresden beim Hofbuchdrucker Mathias Stöckel, von 1571 bis 1585 als dessen Kompagnon.
- 1578, 15. Dezember: er habe die 6000 bestellten Exemplare der Konkordienformel trotz 4 Pressen nicht geschafft, erbötig, die Hälfte, aber ohne Titelblatt, in Leipzig drucken zu lassen
- 1579: Gimel Bergen und Mathias Stöckel erhielten auf die formula concordiae ein Privilegium auf zwei Jahre, Nachdruck bei 500 Talern Strafe und Verlust der nachgedruckten Exemplare verboten
- 1580: Vorwurf, er sei beim Druck säumig und drucke andere Sachen dazwischen; Befehl, schriftliche Verteidigung einzureichen (am 28. März erfolgt)
- Paul Vogel war Inspektor der Druckerei, Dr. Jacobus Schwager Bergens
- der Arbeiter Morgenroth verklagte Bergen wegen ungenügender Besoldung
- 1580, 28. Mai: Entwurf einer Druckereiordnung (Bücher und Notendrucke sollen sehr sauber und scharf sein)
Nach 1585 arbeitete Bergen selbstständig. Seine Firma hatte in der Moritzstraße ihr Domizil. 1591 erhielt Bergen das Privileg der Hofbuchdruckerei. 1593 druckte er das Dresdner Gesangbuch in zwei Teilen mit mehrstimmigen Tonsätzen von Rogier Michael. Bergen wurde nachgerühmt, dass er einer der tüchtigsten Fachmänner gewesen ist. Seine Offizin besaß außer Fraktur- noch Antiqua-, griechische und hebräische Schriften sowie Musiknoten.
Bergen hatte drei Söhne: Christian, Johann und Gimel. Die beiden älteren, Christian und Johann, starben jung und unverheiratet. Gimel Bergen (II.) wurde Nachfolger seines Vaters in der Leitung der Hofbuchdruckerei. Die weitere Nachfolge übernahmen dessen Söhne Gimel, Christian und Melchior.
[Bearbeiten] Werke
- 1587: Bergen druckte eine Ansicht der Stadt Dresden.[1]
- 1588: Druck von Daniel Wintzenberger: Beschreibung einer Kriegs-Ordnung, zu Roß und Fueß, sampt der Artalerey und zugehörigen Munition von einem Wolgebornen Edlen Herren und wolerfahrnen Obristen, welcher seinen trewen Rath etlichen hohen Potentaten, so ihn darumb ersucht, schrifftlich mitgeteilet hat
[Bearbeiten] Quellen
- Archiv für Sächsische Geschichte, Bd. 11, S. 215 ff (Miscellen)
- Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 4. Berlin/Eberswalde 1907, S. 666-670.
- Franck, Jakob, "Gimel Bergen" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 175-177
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ REHSCHUH, Günther: Die ersten Ansichten der Stadt Dresden, in: Sächsische Heimatblätter 1/1960