Große Packhofstraße
Die Große Packhofstraße ist durch den Bau des Funktionsgebäudes der Semperoper eingezogen worden und lag in etwa im Straßenabschnitt zwischen Terrassenufer und Am Zwingerteich am Bernhard-von-Lindenau-Platz.
Bereits zur Gründerzeit angelegt, hatte die Straße eine lange Geschichte (siehe Kleine Packhofstraße) und für den Zugang zum Packhof (daher der Name) des Kgl. Hauptsteueramts eine wichtige Bedeutung. Im Gegensatz zur Kleinen Packhofstraße lag die Große Packhofstraße noch innerhalb der Stadtmauern[1].
Die Große Packhofstraße, 1824 angelegt, erhielt einige Jahre später zunächst die Benennung Packhofstraße, weil sie nach dem Packhofe führte. An dessen Stelle befand sich vorher seit 1750 der Ostraer Holzhof, der 1833 aufgehoben wurde. Ein auf seinem Areal stehendes Gebäude wurde bereits seit 1827 als Packhof benutzt. Seit dem Jahre 1848 bezeichnet man die Straße als Große Packhofstraße. Zu ihr rechnete man von 1837 an auch die hinter dem Packhofe nach dem Mühlgraben zu stehenden Häuser, die bis 1836 als Im Kleinen Gehege liegend bezeichnet worden waren.[2]
Zwischen der Packhofstraße und der Elbe wurde von 1817 bis 1820 durch Heinrich Conrad Wilhelm Calberla die Zuckersiederei errichtet. Mit der Benennung der Kleinen Packhofstraße (1840) wurden die Gebäude im Adessbuch unter dieser Straße geführt. Nach dem Verkauf und Umbau eröffnete 1853 in dem Gebäudekomplex das Hotel Belle-Vue. Es wurde ab der Eröffnung bis 1892 unter den Hausnummern 1 - 3 der Großen Packhofstraße geführt. Ab 1893 stand das Hotel im Adressbuch unter der Nummer 1 am Theaterplatz.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 1: Kgl. Fernheizkraftwerk, später Städtisches Umformerwerk[3], nach 1945 Sitz des Landesrechnungshofes Sachsen[4]
- Nr. 2 (Hotel Belle-Vue): Maria Bayer-Bürck, Schauspielerin am Hoftheater
- ehemalige Zuckersiederei von Heinrich Conrad Wilhelm Calberla (1774-1836)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adressbuch von 1840
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. - ↑ Adressbuch von 1943/44
- ↑ Sachsenbuch 1947, S. A9.