Gunzelin
Gunzelin (* um 965; † nach 1017) war Markgraf von Meißen von 1002 bis 1010.
Gunzelin war ein Sohn des Markgrafen Günther. Er bemächtigte sich nach dem Tod seines Bruders Ekkehard I. im Jahre 1002 der Markgrafschaft und setzte sich dabei gegen die Ambitionen des polnischen Herzogs Bolesław I Chrobry durch. Seit 987 waren sie verschwägert (sie hatten zwei Schwestern geheiratet),[1] ihr Verhältnis blieb aber ambivalent. Gunzelin war von dem übermächtigen Nachbarn abhängig, der sich die Oberlausitz gesichert hatte, beteiligte sich aber auch an der erfolgreichen Belagerung von Bautzen.
Als Gunzelin mit seinen Neffen Hermann und Ekkehard II. in Streit geriet, wurde ihm ein geheimes Einverständnis mit den Polen nachgesagt. 1010 setzte ihn deshalb König Heinrich II. ab und ließ ihn bis 1017 im Gewahrsam des Bischofs von Halberstadt halten.
[Bearbeiten] Quellen
- Heinrich Theodor Flathe: Artikel „Gunzelin“ in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 181
- Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 782.