Hörmann-Villa
Die geräumige Villa Wilder-Mann-Straße 29/Ecke Kronenstraße hatte sich Max Ludwig Hörmann (1866-1919) noch kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges bauen lassen. Er war einer der beiden Gründer der Keks-, Waffel- und Schokoladenfabrik Gebrüder Hörmann AG in Mickten. Nach seinem Tode wurde die Villa noch kurzzeitig von seiner Witwe bewohnt, Anfang der 1920er Jahre dann von den Besitzern des in Dresden-Mickten ansässigen Dampfsägewerkes des Johann Lelansky erworben und vermietet.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges residierte in der ehemaligen Hörmann-Villa die von der Sowjetischen Militäradministration (SMA) eingerichtete Kommandantur für Trachau und Trachenberge. Anschließend war sie Sitz einer Firma für Maschinen und Materialreserven, danach wurde sie als Möbellager genutzt.
Am 8. August 1958 zog der um 1950 in der ehemaligen Gaststätte "Schloß Moritzburg" (Wilder-Mann-Straße/Ecke Cottbuser Straße) gegründete erste Trachauer Kindergarten in das Villengrundstück und fand bis 1995 dort ein Zuhause.
Im zweiten Jahr des wiedervereinten Deutschlands wurde auch für die „Hörmann-Villa“ Rückübertragung beantragt. Das städtische Jugendamt sprach ab Januar 1993 einen „Aufnahmestopp“ für Kinder aus und kündigte die Schließung der Einrichtung für 1995 an. Obwohl sich Eltern und Erzieher um den Erhalt des Kindergartens bemühten, halfen letztlich keine Bitten, keine Eingaben und auch keine Unterschriftensammlungen. Der Kindergarten wurde zum 1. Oktober 1995 geschlossen.
Zwölf Jahre suchten die „Alteigentümer“ einen Käufer, bis im Sommer 2007 das Grundstück von der Dresdner GAMMA IMMOBILIEN-Besitz- und Beteiligungs-GmbH erworben wurde. Nach erfolgter denkmalgerechter Sanierung (2007–2010) dient das schon viele Jahrzehnte im Volksmund als „Hörmann-Villa“ bekannte und heute „Villa Alpenstern“ genannte repräsentative Gebäude als Wohnhaus. Sieben Eigentumswohnungen mit einer Grundfläche zwischen 50 und 210 Quadratmetern und zwei bis sechs Zimmern entstanden, weitere Balkone und ein Aufzug wurden ergänzt.[1]