Hans Böhm

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Edwin Martin Johannes (Hans) Böhm (* 17. Juli 1909 in Struppen; † 26. Dezember 1999) war ein Publizist und kritischer Begleiter des Dresdner Kulturlebens.

Als Sohn eines Struppener Pfarrerehepaars besuchte er das Realgymnasium in Pirna und die Landesschule Dresden, wo er im Jahr 1929 sein Abitur machte. Bereits als Student der Musikwissenschaften, Geschichte und Philosophie schreibt er in Greifswald seinen ersten Artikel. Sein philiologisches Staatsexamen legte er in Leipzig ab (1936). Bedingt durch Kriegsdiensteinsatz und sowjetischer Gefangenschaft kehrte er erst im Juli 1950 als hauptamtlicher freier Musikkritiker für die Union (heute Dresdner Neueste Nachrichten) für immer nach Dresden zurück und wird es später auf über 14.000 Veröffentlichungen gebracht haben.

Musikalische Impulse erhielt er von Fritz Busch (1890-1951) in etwa 120 besuchten Konzerten und erlebte ihn als Idol seiner Jugend. Zu einer engen Zusammenarbeit kommt es mit Rudolf Mauersberger (1889-1971), den er seit dessen Amtantritt als Kreuzkantor in Dresden kennt und man nennt ihn später den inoffizielle Pressechronisten des Kreuzchores.

Zu Giuseppe Sinopoli, dem Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle (19922001) äußert er sich freimütig: "Zum ersten Mal ist mit Sinopoli in einer über 130jährigen Geschichte der Fall eingetreten, dass der Chef der Kapelle nicht auch der Opernchef ist. Das ist einfach Unsinn. Ich habe Herrn Sinopoli einmal nach Opern gefragt, und da hat er geantwortet: "Herr Böhm, bitte fragen Sie den Intendanten. Ich bin nicht zuständig dafür ...".

Ihm zu Ehren wurde die Hans-Böhm-Straße per 1. Juli 2004 in Blasewitz benannt. Die Umbennung von der damaligen Nicodéstraße (die durch die Eingemeindung 1999 von Langebrück doppelt vorhanden gewesen war) erfolgte aus Sicht der Anwohner nicht unumstritten, der DNN-Kulturchef Tomas Petzold konstatierte: "Herr Böhm würde sich im Grab umdrehen - Böhm verdiene zweifellos die Ehrung. Aber dafür ausgerechnet eine Straße zu nehmen, die nach dem Komponisten und Dirigenten Jean Louis Nicodé benannt ist, der 22 Jahre in Dresden wirkte, sei eher "tölpelhaft"[1].

[Bearbeiten] Quellen

  1. Weckbrodt, Heiko: Ehrung für DNN-Musikkritiker: Straße nach Böhm benannt, DNN vom 6.04.2004, S. 13

[Bearbeiten] Weblinks

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