Hans George von Zehmen
Hans George von Zehmen, auch Hanß George oder Johann Georg von Zehmen, (* 9. August 1666; † 19. Mai 1732 in Dresden), Erb- und Gerichtsherr auf Selbitz und Lauterbach, war ein Königlich Polnischer und Kurfürstlich Sächsischer Geheimer Rat, Kammerpräsident und Bergrat.
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[Bearbeiten] Familie
Hans George von Zehmen entstammte dem alten uradeligen meißnisch-sächsischen Geschlecht derer von Zehmen mit dem gleichnamigen Stammhaus, nördlich von Böhlen in Sachsen. Er war der einzige Sohn aus der ersten Ehe seines Vaters, dem kursächsischen Geheimen Rat und Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft, Hans Bastian von Zehmen (* 25. März 1629; † 8. April 1702) und dessen Ehefrau Magdalene Schicken († 1685) aus dem Hause Queitz, der Tochter des kurbrandenburgischen Obrist-Lieutenants George Schicken, die Hans George am am 24. November 1663 heiratete. Hans Georges Großvater war der kursächsische Obrist und Kommandant der Festung Magdeburg, Hans Bastian, d.Ä. von Zehmen (1598–1638).
Hans George von Zehmen heiratete am 21. Juli 1692 Anne Sophie von Miltitz aus dem Hause Geltzsch und Raußlitz. Die Ehe war sehr kinderreich, allerdings verstarben viele Kinder noch vor dem Erreichen des Erwachsenenalters. Kinder, die das 18. Lebensjahr überlebten, waren:
- Magdalene Catharine, 2. Tochter, (* 7. Juni 1690), heiratete am 28. September 1719 den hochfürstlich Sachsen-Gothaischen Kammerjunker von Wangenheim,
- Caroline Sophie, 3. Tochter, (* 8. April 1701), heiratete am 15. März 1718 den Königlich Polnischen und Kursächsischen Landkammerrat Johann Adolph von Ponickau, Erb- und Gerichtsherr auf Eyla
- Eleonore Elisabeth, 7. Tochter (* 21. November 1707).
Bis in das 19. Jahrhundert waren Nachkommen der Dresdner Linie im Adressbuch von Dresden verzeichnet.[1]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Hans George von Zehmen besuchte in Gera das Gymnasium, ging von dort an die Akademie nach Jena. Nach dem Abschluss seines Studiums unternahm er eine Bildungsreise nach den Niederlanden, nach England, Frankreich, Italien und der Schweiz.
Zurück in Deutschland wurde Hans George hochfürstlich-zeitzischer Hofkammer-Junker am Hof der Sekundogenitur Sachsen-Zeitz des Herzogs Moritz Wilhelm (1664–1718). Von dort ging er nach Dresden an den kursächsischen Hof und wurde am 25. Juli 1692 Kammerjunker bei der verwitweten Kurfürstin Anna Sophie von Dänemark. Am 29. September 1693 wurde von Zehmen von der Kurfürstin-Witwe zu ihrem Stallmeister berufen und trat später in die Dienste des sächsischen Kurfürsten Friedrich August.
1697 erwarb Hans George von Zehmen das später sogenannte „Zehmsche Haus“ in der Schlossgasse in unmittelbarer Nähe zum kurfürstlichen Schloß in Dresden. Die späteren Nachkommen derer von Zehmen, die auch eine Adelserhebung in den Freiherrenstand erhielten, lebten noch bis Ende des 18. Jahrhunderts in der damaligen Schlossgasse.
1698 wurde Hans George Königlich Polnischer und Kurfürstlich Sächsischer Kammer- und Bergrat, 1711 Vize-Kammerpräsident und wurde in dieser Funktion 1716 zum Geheimen Rat berufen. Wenig später übernahm er auch den Posten des Kammerpräsidenten, eine eher repräsentative Aufgabe. Die tatsächliche Leitung der sächsischen Hofkammer hatte der Kammerdirektor inne.
[Bearbeiten] Quellen
- Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste ..., herausgegeben von Carl Günther Ludovici, 61. Band, Verlag Johann Heinrich Zedler, Leipzig und Halle, 1749, Onlineausgabe auf Google Books