Hans Nadler (Maler)
Hans Nadler (* 14. Januar 1879 in Elsterwerda; † 24. Februar 1958 in Gröden) war ein deutscher Maler. Er ist der Vater des gleichnamigen Denkmalpflegers.
[Bearbeiten] Leben
Nadler wurde 1879 in der etwas sechzig Kilometer nördlich von Dresden gelegenen und zu jener Zeit noch zur preußischen Provinz Sachsen gehörenden Kleinstadt Elsterwerda als Sohn des Seminarlehrers Friedrich Nadler (1847-1924) und dessen Ehefrau Anna, geb. Mansfeld (1846-1891) geboren.[1] Auf Grund von bei seiner Geburt auftretenden Komplikationen hatte er Zeit seines Lebens unter einer Wachstumsstörung seines rechten Armes zu leiden.
Nach seinem Gymnasialabschluss, wechselte er künstlerisch begabt mit 18 Jahren an die Kunstakademie in Dresden, wo er nach einem Jahr in die Malklasse des bekannten Historien- und Porträtmalers Friedrich Leon Pohle (1841-1908) kam. Auf diese Weise geprägt, entstand in dieser Zeit ein in Öl auf Leinwand gemaltes Porträt seines Vater, das sich heute in Privatbesitz befindet.[1]
Hans Nadler wurde bald Schüler des Landschaftsmalers Carl Bantzer (1857-1941) und schließlich Meisterschüler bei Gotthardt Kuehl (1850-1915). Letzterer gilt als Begründer der Dresdner Malschule. Beide Künstler prägten Nadler maßgeblich, denn sie standen für eine impressionistische Freilichtmalerei, die Nadlers Arbeit in späterer Zeit mitprägte. Nach seiner künstlerischen Ausbildung in Dresden folgten Studienreisen in die Niederlande und nach Frankreich sowie ein zeitweiliger Aufenthalt in München.
Nadlers Schaffen war später vor allem von realistischen Landschaftsbildern mit ländlich anmutenden Figuren und bäuerlichen Szenen geprägt. Teilweise sind aber auch impressionistische und und mitunter auch expressionistische Züge zu erkennen. Oftmals zeigen seine Bilder "von Mühsal, Leid und Trauer gezeichnete Frauengestalten". Der Kulturwissenschaftler und Historiker Andreas Pretzel führt Nadlers diesbezügliche Beweggründe auf den frühen Tod von dessen Mutter zurück. Ein weiteres prägendes Element seines Schaffens war eine tiefe Heimatverbundenheit, die ihm den Ruf eines Schradenmalers einbrachten.[1]
In Dresden hinterließ Hans Nadler einige Spuren. Hier war er unter anderem im Jahre 1909, zu jener Zeit am Sedanplatz 4 in der Südvorstadt wohnend,[2] Gründungsmitglied der Künstlervereinigung, traf sich mit Gleichgesinnten und Künstlern oder unterrichtete. [1] Im Jahre 1918 wurde Hans Nadler für seine Verdienste als Maler und als Förderer der Kunst vom letzten sächsischen König Friedrich August III. (1865-1932) der Titel Professor verliehen. Neben einer in Sgraffitotechnik erstellten Wandgestaltung im Tauf- und Trauungssaal der Apostelkirche bildet das auf der Neustädter Seite an der Augustusbrücke befindliche Keramiksgraffito zur Elbschifffahrt in Dresden ein bis heute öffentlich sichtbares Zeichen seines Könnens.
Sein späteres Hauptwohn- und Arbeitsumfeld war aber die sich östlich von Elsterwerda erstreckende Niederungslandschaft des Schradens im Mündungsgebiet der Pulsnitz in die Schwarze Elster.[1] Sein Haus und sein Atelier befanden sich in der Schradengemeinde Gröden einige Kilometer südöstlich von Elsterwerda, wo er an zwei Tagen in der Woche an der damals im Elsterschloss befindlichen Oberrealschule als Kunsterzieher unterichtete.
Hans Nadler verstarb 1958 im Alter von 79 Jahren. Sein Grab befindet sich zusammen mit denen seiner Frau und seiner Eltern in der Familiengrabstelle auf dem heute zur städtischen Parkanlage umgestalteten ehemaligen Stadtfriedhof von Elsterwerda. Einige hundert Meter von hier entfernt wurde ihm in der Elsterwerdaer Innenstadt am 15. April 1980 im Beisein seines gleichnamigen Sohnes und Denkmalpflegers Hans Nadler eingeweihte Kleinen Galerie „Hans Nadler“ eine Dauerauststellung gewidmet. Außerdem trägt eine Straße im Westen der Stadt den Namen Hans-Nadler-Eck.
In Gröden verlieh man der nur wenige hundert Meter von seinem einstigen Atelier befindlichen Grundschule im Jahre 2021 den Namen Hans Nadler.[3] Im selben Jahr wurde auf einer Giebelwand des Gebäudes eine Sgraffitto-Kopie seines Bildes Schradenlandschaft durch den Dresdener Graffitikünstler und Auftragsmaler Christian Weiße angebracht.[4]
[Bearbeiten] Weblinks
- Weiteres Bildmaterial zum Maler Hans Nadler im Internetportal Wikimedia Commons
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Hans Nadler (Maler)“
- Literatur von und über Hans Nadler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die kleine Galerie „Hans Nadler“ in Elsterwerda, Flyer (PDF-Datei)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Pretzel, Andreas: Hans Nadler. Hrsg.: Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster. 1999, ISBN 3-00-004516-3.
- ↑ Adreßbuch für Dresden und seine Vororte, 1909, S. 628
- ↑ Manfred Feller: Grundschule Gröden soll nach Hans Nadler benannt werden in: Lausitzer Rundschau, Elsterwerda, 27. Mai 2021
- ↑ Manfred Feller: Weltweit größte Kopie eines Nadler-Gemäldes im Schradenland in: Lausitzer Rundschau, Elsterwerda, 28. Dezember 2021