Herzog von Sachsen (Altsachsen)
Der Herzog von Sachsen war ursprünglich bis 785 der Heerführer des Volkes der Sachsen.
Danach wurden die Herzöge des Stammesherzogtums Sachsen (Altsachsen) als Teil des Fränkischen Reiches (ab 843 des Ostfrankenreiches) von den fränkischen Kaisern und Königen eingesetzt.
Der Raum Nisan = [böhmische] Niederland[e] (das heutige Dresden) gehörte ab 805/806 durch fränkische Unterwerfungs- und Tributfeldzüge gegen die benachbarten Slawen (auch die Böhmen mußten sich unterwerfen) zeitweise zum Einflußbereich des Frankenreiches und damit des Stammesherzogtums Sachsen und nach 965 zeitweise zur späteren sächsischen Mark Meißen. Zur Marca Geronis (auch veraltet als Sächsische Ostmark bezeichnet) hat Nisan nicht gehört, da Meißen als Grenzburg angelegt war und schon 936 wieder an die Böhmen verlorenging, die das Gebiet vor 929 kontrolliert hatten. Die kleine frühgeschichtliche Siedlungsinsel des Elbtalkessels mit Nisan unterstand in der Zeit dem Herzog von Böhmen als böhmische Niederlande, ging aber 1142 als Tauschobjekt gegen militärische Hilfe an den deutschen König (nicht an den Herzog von Sachsen oder den Markgrafen von Meißen), der daraufhin die Burggrafschaft Dohna einrichtete. Der König von Böhmen gründete in der Folge die Burg Königstein und baute Pirna als böhmische Handelsstation im Elbtalkessel aus (sogar eine böhmische Schule wurde dort eingerichtet).
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[Bearbeiten] Älteres Stammesherzogtum Sachsen
[Bearbeiten] Odonen
- vor 777 bis 785: Widukind (Odone), aufständischer Herzog der Sachsen gegen das Frankenreich unter Karl dem Großen
[Bearbeiten] Karolingische Amtsträger
Ab 785 waren ostfränkische Adlige Führer in Sachsen. Bereits 782 wurde auf dem Reichstag zu Lippspringe das damalige Sachsen in fränkische Grafschaften aufgeteilt und damit Teil des Frankenreichs.
[Bearbeiten] Jüngeres Stammesherzogtum Sachsen
[Bearbeiten] Ekbertiner
- Ekbert I. nach 809, wahrscheinlich erst nach 814 (* um 756; † nach 811 - letzte zeitgenössische Erwähnung)
- Cobbo der Ältere nach 820 (erwähnt 842 und 845) - Bei Cobbos Sohn Liudolf könnte es sich um Liudolf, den Stammvater der Liudolfinger handeln - Ehefrau: Eila (i.e. Heilwig); Kinder Ekbert, Liudolf, Brun, Ida, Heilwig und Hathumod
[Bearbeiten] Liudolfinger
- 840 bis 864/866: Liudolf Herzog der Sachsen, Stammvater des Adelsgeschlechtes der Liudolfinger oder auch Ottonen, Sohn Cobbos des Älteren (erwähnt 842 und 845) und Enkel Ekberts (* um 756; † nach 811, Stammvater der Ekbertiner)
- ab 864/866 Brun (Sohn Liudolfs) Oberhaupt der Liudolfinger (Herzogtitel zeitgenössich nicht belegt), † 2. Februar 880
- ab 2. Februar 880: Otto der Erlauchte (jüngerer Bruder Bruns) Oberhaupt der Liudolfinger (Herzogtitel zeitgenössich nicht belegt), † 30. November 912
- nach dem 30. November 912: der spätere König Heinrich I. (Sohn Ottos) wird Herzog von Sachsen
- ab dem 2. Juli 936 Otto I.: König ab 7. August 936 (Kaiser ab 2. Februar 962) - übergibt das Herzogtum Sachsen bereits 960 an die Billunger
[Bearbeiten] Billunger
- Hermann Billung (auch Hermann I.) - 960–973
- Bernhard I. - 973–1011
- Bernhard II. - 1011–1059
- Ordulf (auch Otto genannt) - 1059–1072
- Magnus - 1072–1106
- in Vakanz: Hermann (Sachsen) (auch: Hermann II.)
[Bearbeiten] Supplinburger
- Lothar III. ab 1106 Herzog von Sachsen, ab 1125 König und ab 1133 Kaiser
[Bearbeiten] Askanier
- Albrecht der Bär (auch: Albrecht I.]] - Herzog von Sachsen (1138–1142)
[Bearbeiten] Welfen
- Heinrich der Löwe - von 1142 bis 1180 Herzog von Sachsen (als Heinrich III.)